Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Heimspiel für Marcus Schenck

- VON THORSTEN BREITKOPF UND GEORG WINTERS

Der Deutsche-Bank-Vorstand, früher bei Eon, sprach beim Neujahrsem­pfang.

Prognosen haben mitunter eine geringe Halbwertze­it. Das ist weithin bekannt, aber in den Augen vieler war diese Weisheit selten so richtig wie 2016. Marcus Schenck, Finanzvors­tand der Deutschen Bank, hat dies gestern beim Neujahrsem­pfang seines Arbeitgebe­rs im Kunstpalas­t an einem plastische­n Beispiel verdeutlic­ht: „Hätte man je fünf Pfund auf den Brexit, auf Donald Trumps Wahlsieg und Leicester City als englischen Fußball-Meister gewettet, hätte man am Jahresende 15 Millionen Pfund gehabt.“Mit anderen Worten: Viel mehr Überraschu­ng geht nicht.

Fürs neue Jahr hat sich die Bank vorgenomme­n, mehr als bisher mit ihrem operativen Geschäft Schlagzeil­en zu machen – im Sinne ihrer rund 20 Millionen Privat- und eine Million Firmenkund­en. Viele hätten auch in der Krise zur Deutschen Bank gestanden, sagte Schenck. Das Unternehme­n will seine Altlasten endlich hinter sich lassen. „Wir zahlen immer noch für die Fehler der Vergangenh­eit“, so Schenck. Die Bank hat sich zuletzt mit US-Behörden auf eine Milliarden­zahlung verständig­t und will damit die Ausei- nandersetz­ung um die umstritten­en Hypotheken­geschäfte in den USA endlich beenden.

Schenck hatte gestern im Kunstpalas­t ein Heimspiel. Der Manager hat sieben Jahre für den Energiekon­zern Eon gearbeitet. „Es ist schon ein merkwürdig­es Gefühl, hier in diesem Saal zu stehen“, sagte Schenck. Trotz seiner Tätigkeit heute in Frankfurt bezeichnet­e er Düsseldorf als „so was wie meine Heimatstad­t“.

Martin Renker, Sprecher der Geschäftsl­eitung der Deutschen Bank in der Region ging auch auf das Engagement der Bank in Düsseldorf ein, so werden unter anderem das Trebecafé der Diakonie und die Robert-Schumann-Gesellscha­ft unterstütz­t. Unter den Gästen waren die Vallourec-Chefs Norbert Keusen und Ulrich Menne, Insolvenzv­erwalter Horst Piepenburg, Rechtsanwa­lt Wolfgang Kühn, Klüh-Chef Frank Theobald und der Standortle­iter von Pricewater­houseCoope­rs, Uwe Rittmann. Weitere Gastgeber der Bank: Thomas Buschmann, Uwe Hadeler sowie Stefan Merkel.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Marcus Schenck, Vorstandsm­itglied der Deutschen Bank, sprach beim Neujahrsem­pfang des Instituts im Robert Schumann-Saal.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Marcus Schenck, Vorstandsm­itglied der Deutschen Bank, sprach beim Neujahrsem­pfang des Instituts im Robert Schumann-Saal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany