Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Königin Klais feiert Jubiläum

- VON PETRA DIEDERICHS

Vor zehn Jahren wurde die Orgel in St. Dionysius geweiht. Neben der Elbphilhar­monie ist sie das Renommiers­tück der Orgelbaufi­rma.

Wenn am 27. Januar die Orgel in der neu eröffneten Elbphilhar­monie ihren ersten großen Auftritt hat, wird Andreas Cavelius im Publikum sitzen und die Ohren spitzen: Wie verwandt klingt das Hamburger Instrument zu seiner kleineren Schwester in Krefeld? Die „Hausorgel“des Regionalde­kans in St. Dionysius ist ebenfalls von der berühmten Firma Klais erbaut worden. „Wir haben hier das Renommiers­tück. Organisten aus aller Welt stehen Schlange, um die Orgel zu spielen. Das wird sich nicht ändern. Wenn die Firma aus Bonn Interessen­ten schickt, ist Krefeld näher als Hamburg.“

Die Krefelder haben ihre Klais ins Herz geschlosse­n. Die Orgelzykle­n mit renommiert­en Interprete­n und die Orgelmusik­en zur Marktzeit haben laut Cavelius einen stetig wachsenden Besucherst­amm. Das soll in diesem Jahr ausgebaut werden. Denn es ist ein Jubiläumsj­ahr: Pfingsten 2017 wurde das Instrument geweiht, und auch die Konzertrei­he feiert ihr Zehnjährig­es.

Der Konzertzyk­lus „10 Jahre Klais-Orgel“startet am Sonntag, 15. Januar, zur gewohnten Zeit, 16.30 Uhr, aber mit ungewöhnli­chem Programm. Bevor Cavelius mit Jean Langlais’ „Fête pour orgue“ein musikalisc­hes Fest einläutet, wird ein Film zu sehen sein: Der Bonner Werner Söhningen hat den Bau der Orgel vom Baumstamm bis zur Einweihung mit der Filmkamera begleitet. „Es war ein Glücksfall, dass dieses Projekt gerade mit unserer Orgel zusammenfi­el“, sagt Cavelius. Die DVD, die bisher nur einige Sponsoren und Förderer erhalten haben, wird erstmals öffentlich vorgeführt. Für die Jahresreih­e hat Cavelius sich von allen Interprete­n Geburtstag­sständchen gewünscht: Improvisat­ionen zu einem Geburtstag­slied, die alle Farben der 3500Pfeife­n-Orgel leuchten lassen. Andreas Warler, Leiter der Steinfelde­r Vesperkonz­erte etwa wird eigene Improvisat­ionen vortragen, die Polin Prof. Hanna Dys eine über „Happy Birthday“, und der langjährig­e Xantener Domkantor Wolfgang Schwering über den Kanon „Heute feiern wir Geburtstag“.

Am Pfingstson­ntag 2007 ist die Orgel geweiht worden; und am Pfingstson­ntag (4. Juni) gibt Cavelius deshalb ein Jubiläumsk­onzert, bei dem er auch eine Kompositio­n seines Sohnes spielt: David Cavelius hatte zur Weihe die Fantasie „Veni creator“geschriebe­n. „Danach habe ich sie nicht wieder gespielt“, sagt der Regionalka­ntor.

Das Programm des Orgelzyklu­s: 15. JANUAR Film „Eine Orgel für St. Dionysius“26. MÄRZ Andreas Warler (Steinfeld) interpreti­ert Decerf, Bach und Felix Mendelssoh­n Bartholdy 23. APRIL Claus-Erhard Heinrich spielt ein Programm von Martin Luther bis John Cage. Der Organist kommt aus Halberstad­t, wo seit dem Jahr 2000 Cages „Organ2/ ASLSP“– „As slow as possible“(„So langsam wie möglich“) aufgeführt wird, ein Werk, das etwa 650 Jahre dauern soll. 14. MAI Prof. Hanna Dys (Danzig) gastiert mit Werken von Bach und französisc­hen Komponiste­n. 4. JUNI Jubiläumsk­onzert mit Andreas Cavelius und festlichen Klängen. 9. JULI Der Neapolitan­er Sergio Orabona spannt den Bogen vom 18. Jahrhunder­t bis in die Gegenwart. 20. AUGUST David Cavelius (Klavier) und Andreas Cavelius (Orgel) interpreti­eren als Duo Werke von Reinhard bis Naji Hakim. 17.SEPTEMBER Wolfgang Schwering (Xanten) hat unter anderem Musik von Messiaen und Vierne dabei. 15. OKTOBER Edmund Andler-Boric (Zagreb) bringt kroatische Musik aus dem 18. Jahrhunder­t sowie von Vlahek und Kalejs zu Gehör. 19. NOVEMBER Zum Finale hat Andreas Cavelius unter anderem KargElerts Partita E-Dur op.100 ausgewählt. Die Konzerte beginnen jeweils sonntags um 16.30 Uhr in St. Dionysius. Der Eintritt ist frei.

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