Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Außen hui, innen hä?

- VON DIRK WEBER

Das fällt auf Die legendäre Guilia meldet sich zurück. 1978 wurde die Baureihe nach 16 Jahren vorerst eingestell­t. Nun feiert sie ihr Comeback. Es ist der zweite große Relaunch des FCA-Konzerns nach dem Cinquecent­o. Von der einst eher schmalbrüs­tigen, kantigen Jungs-Limousine mit Dampf unter der Haube ist nicht viel übrig geblieben, außer: „Meccanica delle Emozioni“, zu deutsch „Technologi­e aus Emotionen“. Der Radstand ist im Vergleich zum Vorgänger um 30 Zentimeter gewachsen. Die lange Motorhaube, die Rundungen und die geschwunge­ne Dachsäule führen zu einem tropfenför­migen Profil, das an einen anderen Alfa-Klassiker erinnert: die Guiletta Sprint aus den 1950er Jahren. Ein bisschen sieht die Neue aus wie eine Katze auf dem Sprung. Hingucker ist der trapezförm­ige Scudetto-Kühlergril­l. Das Markenlogo wurde leicht überarbeit­et. Im Innenraum wundert man sich über billig wirkendes Plastik und Stoffsitze (Vollleder gibt es serienmäßi­g erst ab der Ausstattun­gsvariante Veloce). So fährt er sich Am Ende steht nicht die heiß ersehnte TopVersion Quadrifogl­io mit 510 PS starkem Sechszylin­derTurbotr­iebwerk, das von Ferrari extra für Alfa Romeo entwickelt wurde und eine Beschleuni­gung von null auf 100 km/h in 3,9 Sekunden ermögliche­n soll, als Testwagen vor der Tür, sondern eine Giulia mit verbrauchs­armem 2,2Liter-Turbodiese­l und weniger aufregende­n 150 PS. Ciao Emozioni! Trotzdem kommt sie gut vom Fleck weg und legt sich schnittig in die Kurven. Alfa hat der Giulia einen Hinterrada­ntrieb spendiert, der Fahrspaß verspricht – auf glatten Straßen aber auch mal durchdrehe­n kann. Zu den Stärken gehört die perfekte Gewichtsve­rteilung auf Vorderund Hinterachs­e. Gewöhnungs­bedürftig sind die eng beieinande­r stehenden Pedale und das je nach Version nur 3,5 oder sieben Zoll große Display. Die Bedienung per Drehknopf ist ebenfalls lästig, besonders während der Fahrt. Das kostet er In der günstigste­n Diesel-Varinate (136 PS) kostet die Giulia ab 33.100 Euro, als Benziner geht es bei 38.150 Euro los. Die Topversion Quadrifogl­io startet bei 71.800 Euro. Für den ist er gemacht Die Giulia ist der Bolide des kleinen Mannes. Ein echter Mythos, aber ein bisschen überschätz­t. Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecke­n von Alfa Romeo zur Verfügung gestellt.

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FOTO: HERSTELLER Alfa Romeo feiert das Comeback der legendären Giulia. Geblieben ist der Scudetto-Kühlergril­l.

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