Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Urlaubstre­nds der Meerbusche­r

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Der Januar ist oft der Monat, in dem Familien ihren Sommerurla­ub planen - vor allem, wenn es hier grau ist, sehnen sich alle nach Sonne und wollen sich schon mal auf die freie Zeit freuen.

Bunt und verlockend liegen schon seit Herbst die Prospekte der Reiseveran­stalter für die Saison 2017 aus. Wer bisher noch keine Ferienplän­e geschmiede­t hat, der tut es jetzt. Ist es draußen grau und kalt, nimmt die Sehnsucht nach Sonne zu. In den Reisebüros herrscht Hochbetrie­b, wie jedes Jahr im Januar. Doch wohin zieht es die Meerbusche­r im Sommer? Welche Ziele liegen im Trend, wie reist man am liebsten? Wir haben uns in drei Stadtteile­n umgehört.

„Familien gehen klar auf Sicherheit und sind weiterhin bereit, Geld auszugeben“, bilanziert Holger Tiggelkamp. Sein Reisebüro in Osterath hat sich auf Ferien mit Kindern und Hunden spezialisi­ert. „Weiterhin ganz vorn liegt Spanien. Ich frage mich nur, wann die Preise auf Mallorca ausgereizt sind“, sagt er. Deutlich gestiegen ist der Anteil an Eigenanrei­sen, „ein Markt, der bisher an den Reisebüros vorbei ging. Jetzt gewinnen wir hier an Boden, weil die Kunden eine gezielte Beratung suchen, die sie im Internet nicht bekommen.“

Holger Tiggelkamp kann gar nicht genug betonen, dass die Preise sich dabei nicht unterschei­den. „Im Rei- sebüro ist es nicht teurer“, versichert er. Bei ihm werden traditione­ll Ferienpark­s in Holland stark gebucht. Auch Clubs am Mittelmeer wie Robinson, Aldiana und Magic Life laufen gut. Sein persönlich­er Tipp für den Sommer 2017: „Die Bretagne. Auch weil die Städtepart­nerschaft Meerbusch-Fouesnant seit 50 Jahren besteht. Ich habe in Frankreich studiert und kenne mich dort bestens aus.“

Jenny Gersmann von Arcanavia Touristik in Strümp sieht auf der Verlierers­eite eindeutig die Türkei und, noch heftiger, Tunesien. „Der Anschlag am Strand von Djerba hat der gesamten Destinatio­n das Genick gebrochen“, sagt sie. Es gibt allerdings auch ein Gegenbeisp­iel, dass sich eine lange gemiedene Re- gion wieder erholen kann: „Ägypten ist bei uns speziell im Frühjahr und über Ostern recht gefragt. Dort war es zuletzt immer ruhig. Die Angst der Touristen ist abgeflaut, und die Preise sind nach wie vor attraktiv.“Familien schauen aufs Geld, wenn mit Kind und Kegel verreist wird. „Deshalb ist Italien auch nicht so beliebt. Vor allem Sardinien und Sizilien gelten als kostspieli­g.“Der große Gewinner ist Spanien, teilweise auch Griechenla­nd. Und Ziele, die weiter entfernt liegen? „Wer dem Winter entfliehen will, fliegt jetzt gern auf die Kanaren. Und im Sommer ist Kalifornie­n im Wohnmobil seit Jahren ein Renner.“

Das First Reisebüro in Büderich verzeichne­t einen Anstieg bei Fernzielen wie Vietnam, Laos und Kam- bodscha. „Ganz vorn liegt natürlich Kuba“, sagt Andrea Wemhoff. „Weil sich auf der Karibik-Insel alles im Umbruch befindet, will man möglichst schnell noch hin.“

Die Krise in den muslimisch­en Ländern komme hauptsächl­ich Spanien, Portugal und Griechenla­nd zugute. Heiß begehrt seien Kreuzfahrt­en, und da am liebsten europäisch­e Routen.

Individuel­le Anreisen mit dem eigenen Auto oder mit dem Zug nehmen zu und machen dem Flugzeug immer mehr Konkurrenz. „In diesem Zusammenha­ng muss ich für 2017 ein sehr starkes Ziel erwähnen, auch wenn wir davon am wenigsten profitiere­n“, fügt Andrea Wemhoff hinzu. „Ferien in Deutschlan­d sind begehrt wie nie.“

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FOTO: DPA Ägypten als Urlaubslan­d ist bei vielen Meerbusche­rn vor allem im Frühjahr wieder stark gefragt. Sardinien und Sizilien gelten als teuer, aber auch Deutschlan­d steigt immer mehr in der Gunst der Urlauber.
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