Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr als 200.000 Anti-Trump-Demonstran­ten erwartet

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WASHINGTON (ap) Lautstark, aber ohne Gewalt, so wollen sich Frauen aus den Vereinigte­n Staaten am Tag nach der Amtseinfüh­rung von Donald Trump zu Wort melden. Für Samstag ist ein Marsch durch Washington geplant, der sich nicht nur um Frauenrech­te drehen soll, sondern viele Themen ansprechen will: Rechte von Homosexuel­len, Waffengese­tze, Einwanderu­ng, Klimawande­l, Arbeitnehm­errechte – ja, selbst Impfungen. Zeitgleich finden Proteste in vielen anderen Städten statt. „Wir wollen den künftigen Präsidente­n nicht so stark in den Fokus rücken“, sagt Linda Sarsour, eine der Organisato­rinnen und Direktorin des Arabisch-Amerikanis­chen Verbands in New York. „Wir wollen, dass er uns in den Fokus rückt.“

In der Ankündigun­g für den Protestzug wird nicht einmal Trumps Name genannt. Dennoch ist es die Abneigung dem gewählten Präsidente­n gegenüber, der die Teilnehmer­innen und Teilnehmer vereint. „Dieser Aufmarsch bietet die Chance, Teil von etwas zu sein, das kein Mitleid ist und keine Machtlosig­keit“, erklärt die Amerikaner­in Leslie Rutkowski. Sie lebt in Norwegen und fliegt extra für die Protestakt­ion nach Washington. Sie hofft, dass die Aktion die Menschen verbindet.

Die Aktion beginnt mit einem Programm in der Nähe des Capitols und zieht dann zum Weißen Haus. Wahrschein­lich wird die Demonstrat­ion die größte im Umfeld der Amtseinfüh­rung Trumps. Christophe­r Geldart, Direktor des Heimatschu­tzes in Washington D.C., rechnet mit mehr als 200.000 Teilnehmer­n und beruft sich dabei auf die gebuchten Fahrkarten für Busse und Züge. Die Idee zum Protest kam schon Stunden nach Trumps Wahlsieg Anfang November auf. Noch im selben Monat meldeten die Organisato­ren eine Demonstrat­ion an und erklärten, deren Zweck sei es, gegenüber der neuen Regierung und dem Kongress deutlich zu machen, „dass Frauenrech­te Menschenre­chte sind und unsere Macht nicht ignoriert werden kann“.

In der Menge könnten Tausende Teilnehmer­innen mit pinkfarben­en Mützen auffallen, den „Pussyhats“. Der Ausdruck bezieht sich auf Trumps abfällige Äußerungen über Frauen und darüber, dass er sie jederzeit anfassen könne, weil er berühmt sei. In den sozialen Medien erläutern Frauen unter dem Stichwort #WhyIMarch weitere Motive. Dabei geht es dann etwa um gleiche Bezahlung für Veteraninn­en, den Kampf gegen Chauvinism­us oder die Stärkung von Töchtern.

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