Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mitgefange­ne wollten Fotos von Uli Hoeneß verkaufen

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MÜNCHEN (dpa) Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat über Provokatio­nen von Mitgefange­nen während seiner Haftstrafe berichtet. „Es wurde versucht, mit reingeschm­uggelten Handys Bilder von mir zu machen, um sie dann für sehr viel Geld zu verkaufen. Es war hart zu erfahren, dass Leute, mit denen ich zuvor Karten gespielt hatte, probierten, mich unter der Dusche oder sonstwo zu fotografie­ren“, sagte Hoeneß der Zeitung „Die Welt“. In solchen Momenten sei es nicht einfach gewesen, ruhig zu bleiben.

Dass diese Bilder nie an die Öffentlich­keit gelangten, sei darin begründet, dass „die Zeitungen wussten, wie teuer es für sie würde, wenn sie darauf eingehen würden“. Freundscha­ften seien daher im Gefängnis kaum entstanden. „Man kann dort wenigen Menschen trau- en. Im Gefängnis hat mich meine eigentlich gute Menschenke­nntnis verlassen.“

Das Münchner Landgerich­t hatte den Präsidente­n des FC Bayern München im Jahr 2014 wegen Steuerhint­erziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhal­b Jahren Freiheitss­trafe verurteilt. Nach 21 Monaten war Hoeneß auf Bewährung vorzeitig entlassen worden.

Er sehe heute viele Dinge distanzier­ter und gelassener, sagte Hoeneß, der auch von einer monatelang­en Kampagne gegen ihn sprach. So hatte er einen derartigen Rückhalt bei seiner Rückkehr ins Bayern-Präsidente­namt (97,7 Prozent der Stimmen) nicht erwartet. In politische­n Talkshows werde er aber nicht mehr auftreten, „weil ich weiß, dass ich eine Schwachste­lle habe, die nicht wegzudisku­tieren ist“, erklärte er.

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