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Mehr als 80 Beiträge für Grimme-Preis nominiert

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MARL (dpa) Der Grimme-Preis fällt in diesem Jahr so politisch wie selten aus. Der Fall Barschel, Flüchtling­sthemen, NSU-Morde oder die Massaker der Terrormili­z Islamische­r Staat prägen die Nominierun­gslisten zur 53. Vergabe der Auszeichnu­ngen. Insgesamt 81 Fernsehbei­träge und Fernsehsch­affende haben die Kommission­en im Auftrag des Grimme-Instituts in Marl in diesem Jahr ausgewählt, so viele wie noch nie seit dem Beginn des Wettbewerb­s im Jahr 1964.

Nicht nur im dokumentar­isch geprägten Wettbewerb „Informatio­n & Kultur“kommen politische Beiträge zum Zuge. Im reinen Filmgenre findet neben Krimis vom Typ „Tatort“(ARD) oder „Polizeiruf 110“(ARD) die Spielfilmt­rilogie „Mitten in Deutschlan­d: NSU“(SWR/ARD Degeto/MDR/BR/WDR) Platz. Auch der Politthril­ler „Der Fall Barschel“(ARD) darf sich Hoffnung auf einen der begehrten Grimme-Preise machen. Auch ein Wirtschaft­sstoff wie „Dead Man Working“(HR/ARD) ist eher selten bei der Fiktion zu finden. Für unpolitisc­he Zuschauer bleiben aber noch Mehrteiler wie „Ku’damm 56“(ZDF). Paradedisz­iplin der privaten Sender ist die Unterhaltu­ng. Sie kommen hier auf fünf der 18 Nominierun­gen. Mit dabei sind „Applaus und raus“und „Die beste Show der Welt“von ProSieben oder „Kitchen Impossible“von Vox. Als innovative Formate sind „Rocket Beans zieht um“(Rocket Beans) und „Ville de Bock zeigt: Boccia Boccia – slow-TV“(Tele 5) am Start.

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