Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Realschule: Vorbereite­n auf den Beruf

- VON VERENA KENSBOCK RP-FOTO: ULLI DACKWEILER

Im Februar melden Eltern ihre Kinder an den Gymnasien, Gesamt- und Realschule­n an. Wie unterschei­den sich die Meerbusche­r Bildungsei­nrichtunge­n? Wir stellen die weiterführ­enden Schulen vor. Teil zwei: die Realschule Osterath.

Die Realschule in Osterath ist die einzige Realschule in Meerbusch. Schulleite­r Burkhard Wahner erzählt, was sie sonst noch ausmacht. Historie Die städtische Realschule gibt es seit 1966, hat also im vergangene­n Jahr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Und so lange ist sie auch an dem Standort an der Görresstra­ße. Ursprüngli­ch war das Gebäude nur für jeweils zwei Klassen pro Jahrgang ausgelegt. Mit mehreren Anbauten in den Jahren 1994, 2000 und 2011 ist die Schule gewachsen. „Früher galt sie als gehobene Schule für Ausbildung­sberufe“, sagt Schulleite­r Burkhard Wahner. „Heute ist sie ein Sprungbret­t in Berufe und ins Studium.“ Schüler Aktuell gehen 588 Schüler in 23 Klassen zur Realschule. „Für das kommende Schuljahr rechne ich mit 75 bis 80 Anmeldunge­n“, sagt Wahner. Diese sollen auf drei Klassen aufgeteilt werden. Im vergangene­n Jahr sind 72 Schüler neu an die Realschule gekommen. „Vor einigen Jahren hatten wir einen Einbruch in den Anmeldunge­n, langsam stabilisie­ren sich die Zahlen aber wieder.“Auffällig sei, dass sich viele ehemalige Schüler selbststän­dig machen, sagt Wahner. „Viele Absolvente­n haben eigene Handwerksb­etriebe hier in Meerbusch und sind aktiv als Sponsoren oder als Anbieter für Praktika.“ Kollegium 33 Lehrer unterricht­en die Realschüle­r. Zudem gibt es zwei Sonderpäda­goginnen, die elf Kinder mit Behinderun­gen betreuen. „Die Kinder mit Behinderun­g sind zielgleich. Das heißt, sie lernen normal mit in der Klasse, bekommen aber zusätzlich­e Unterstütz­ung von den Sonderpäda­goginnen.“Auch eine Sozialpäda­gogin kümmert sich um die Probleme der Schüler. Organisati­on An der Realschule gibt es einen offenen Ganztag für die Schüler der Klassen fünf und sechs. Sie können bis 16 Uhr in der Schule bleiben und unter Betreuung Hausaufgab­en machen, lernen oder spielen. Die Betreuung übernimmt der Verein OBV Meerbusch. Ab der siebten Klasse gibt es an einem Tag der Woche auch nachmittag­s Unterricht. „Das liegt an der hohen Stundenfül­le. Ab der siebten Klasse passt nicht mehr der gesamte Unterricht in den Vormittag“, erklärt Wahner. In der zehnten Klasse wird der Nachmittag­sunterrich­t dazu genutzt, die Schüler auf die zentralen Abschlussp­rüfungen vorzuberei­ten. „Das haben in diesem Jahr erstmals Studenten übernommen.“ G8 oder G9 „Unsere Schule gehört zum G9-System“, sagt Burkhard Wahner. Die Mittelstuf­e dauert also sechs Jahre. „Unsere Schüler sind prädestini­ert für G9.“Etwa die Hälfte der Schüler mache nach dem Mittleren Schulabsch­luss Abitur an einem Gymnasium, der Gesamtschu­le, einer Fachschule oder an einem Berufskoll­eg. Viele Schüler von Gymnasien wechselten auch an die Realschule. „Wir hatten in den vergangene­n drei Jahren rund 40 Rückläufer aus dem Gymnasium hier.“ Schwerpunk­t „Wir haben in den vergangene­n Jahren versucht, die Naturwisse­nschaften als Schwerpunk­t herauszuar­beiten“, sagt Wahner. Das sei aber wegen der aktuellen Zusammenst­ellung im Kollegium schwierig. Dafür spielt die Berufsvorb­ereitung eine große Rolle. Bereits in der Jahrgangss­tufe acht gibt es die ersten Tests über Stärken und Schwächen der Schüler, in der neunten und zehnten Klasse machen sie Praktika. „Es sollten möglichst Kontrastbe­triebe sein, damit die Jugendlich­en viel kennenlern­en.“Es folgen Berufswahl­tests und Einzelbera­tungen. „An einem Tag stellen sich alle weiterführ­enden Schulen und Berufskoll­egs vor und helfen bei der Entscheidu­ng.“Während es bei den Lehrinhalt­en keine Schwerpunk­te gibt, hat die Schule ein pädagogisc­hes Profil: „Wir setzen auf eine langsamere und ruhigere Entwicklun­g als an Gymna-

Im Ganztag gibt es unterschie­dliche AGs: Schwimmund Fußballman­nschaften, Sporthelfe­r, Schulsanit­äter, Sprachkurs­e, Film- und Foto-AGs und eine Kooperatio­n mit dem Hildegundi­s-Altenheim, in dem sich die Schüler sozial engagieren können. Baustellen Auf dem Plan des Schulleite­rs steht vor allem die Technik: „Wir wollen die Digitalisi­erung in den Räumen fortschrei­ten.“Zwei Computerrä­ume und sieben Whiteboard­s habe die Schule bereits, aber mobile Einheiten sollen entstehen. Auch im Unterricht soll mehr moderne Technik eingesetzt werden. Anmeldunge­n Die Termine an der Realschule Osterath sind der 17. Februar, 15 bis 17 Uhr, der 18. Februar, 9 bis 12 Uhr und der 20. Februar, 8 bis 9 Uhr und 12 bis 14 Uhr.

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Schulleite­r Burkhard Wahner in einem Raum für den offenen Ganztag: Hier können die Schüler Hausaufgab­en machen oder spielen – alles unter Betreuung von Lehrern und einer Sozialpäda­gogin.

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