Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Starb Hündin „Fira“an einem Giftköder?

- VON VERENA KENSBOCK

Ein Meerbusche­r Hundebesit­zer hat Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt jetzt.

Die Hundebesit­zer in Büderich sind in Sorge: Am Montag starb eine Hündin, vermutlich aufgrund eines Giftköders. Am frühen Morgen war Hundebesit­zer Andreas Verweyen für einen Spaziergan­g mit seiner Hündin Fira in Richtung Gut Dyckhof gelaufen. Er hatte die Hündin von der Leine gelassen und auf einer Wiese an einem Wildgehege streunen lassen. „Dort stand sie für zwei, drei Minuten. Ich habe nicht genau gesehen, was sie dort gemacht hat“, sagt Andreas Verweyen. „Aber ich vermute, dass Fira dort den Giftköder gefressen hat.“

Schon auf dem Rückweg habe die siebenjähr­ige Hündin die ersten Anzeichen einer Vergiftung gezeigt, beim Tierarzt sei sie dann schließlic­h gestorben – weniger als eine Stunde, nachdem die Hündin vermutlich den Köder gefressen hatte. „Es ging so schnell, da konnten die Ärzte ihr nicht mehr helfen.“

Darum vermutet Andreas Verweyen auch, dass es ein starkes Gift gewesen sein muss, das seine Hündin getötet hat. „Es war ein Nerventoxi­n, das sah man an den Symptomen, die sie hatte“, ist er sich sicher. Die Polizei hingegen ist vorsichtig: „Es ist noch nicht sicher, ob es sich um Gift handelt, aber der Verdacht liegt nahe“, sagt Polizeispr­echerin Daniela Dässel. „Sollten sich die Hinweise konkretisi­eren, wird das Ordnungsam­t ermitteln“, bestätigt die Stadt.

Weitere aktuelle Fälle von Giftködern in dieser Gegend sind bisher nicht bekannt. Anwohner berichten, dass auch in der Nähe des Café Schwarz an der Niederdonk­er Straße ein Giftköder gefunden worden sei. Das konnte die Polizei aber nicht bestätigen. Einen weiteren Verdacht gibt es hingegen am Wasserturm in Lank: Dort hatten Anwohner Wurst-Reste gefunden und das Fleisch bei der Polizei abgegeben. Der mögliche Köder sei an das Kreisveter­inäramt weitergege­ben worden und soll dort untersucht werden, sagt Daniela Dässel.

Verweyen hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, erhofft sich aber keine Erfolge von den Ermittlung­en. „Die Aufklärung­squote bei Giftködern ist gering“, sagt er aus Erfahrung mit vergangene­n Fällen. Darum macht sich Verweyen nun auch selbst auf den Weg und sucht nach Spuren des Giftköders auf der Wiese an dem Wildgehege. „Das ist für mich auch eine Art der Trauerbewä­ltigung.“

Schon in der Vergangenh­eit gab es in Meerbusch immer wieder ähn- lichen Fälle. 2008 und 2009 waren mehrere Hunde am Hülsenbusc­hweg vergiftet worden, 2015 ist ein Hund wegen eines Giftköders auf der Böhlerwies­e in Büderich gestorben. Aber es sind nicht immer Giftköder: In demselben Jahr wurden im Hallenbadp­ark außerdem mit Nägeln gespickte Wurststück­e entdeckt.

Wer seinen Hund vor solchen Ködern schützen will, sollte um Gebiete, für die es Warnhinwei­se gibt, am besten einen weiten Bogen machen. Auch Andreas Verweyen warnt die Hundebesit­zer eindringli­ch: „Man sollte die Gegend um den Hülsenbusc­hweg, Eisenbrand und Am Dyckhof im Moment unbedingt umgehen oder den Hund an die Leine nehmen.“

Aber auch anderswo können – zumindest theoretisc­h – Giftköder liegen. Um ihren Vierbeiner zu schützen, sollten Hundebesit­zer beim Gassigehen am besten einen Leckerbiss­en immer griffberei­t in der Tasche haben. So wird vermieden, dass der Hund sich auf Futtersuch­e begibt. Experten empfehlen außerdem, mit dem Tier zu üben, nicht jedes Futter, das im Gebüsch oder anderswo ausliegt, zu sich zu nehmen. Sollte der Hund dennoch die Neigung haben, alles zu fressen, was er finden kann, dann hilft zu seinem eigenen Schutz nur eins: Der Hund muss beim Gassigehen einen Maulkorb tragen.

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FOTO: VERWEYEN Andreas Verweyen mit seiner Hündin Fira, die am Montag gestorben ist, nachdem sie vermutlich einen Giftköder gefressen hatte.

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