Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadtteich­e bekommen „Eisleitern“

- VON OLIVER BURWIG

Zufrierend­e Gewässer und eisige Kälte sorgen für Probleme in der Stadt.

Langanhalt­ende Temperatur­en bis zu sechs Grad unter Null lassen die Teiche in der Stadt gefrieren. Doch nicht nur Kinder geraten dadurch in Gefahr. Der Frost macht auch den Obdachlose­n Probleme. Rettungshi­lfe Die Stadt warnt vor dem Betreten der Eisflächen, das Gartenamt verteilt vorsorglic­h gelbe, dreieinhal­b Meter lange „Eisleitern“zur Rettung eingebroch­ener Personen an den Gewässern – die allerdings in diesem Jahr schon in zwei Fällen gestohlen wurden. Wöchentlic­he Kontrollen sollen laut Gartenamts­leiterin Doris Törkel dafür sorgen, dass die Leitern unter anderem an der Landskrone, am Volksgarte­nteich sowie im Zoo- und Ostpark verfügbar bleiben. 33 Leitern sollen allein in der Innenstadt verteilt werden und jeweils an den Warnschild­ern zu finden sein. Deutsche Bahn Viele Obdachlose flüchten sich bei der Kälte in öffentlich zugänglich­e Gebäude wie Bahnhöfe. „Von unserer Seite aus wird das geduldet“, sagt Bahn-Sprecher Stefan Deffner. „Wenn in den Bahnhöfen jemand schläft, dann lassen wir ihn schlafen.“Eine gesundheit­liche und soziale Betreuung gebe es am Düsseldorf­er Bahnhof aber nicht, dafür sei die Bahnhofsmi­ssion zuständig. Rheinbahn Anders hält es die Rheinbahn, in deren U-Bahnhöfen auch Obdachlose Schutz suchen. „In der Stadt gibt es ein breites Angebot an Unterkünft­en“, sagt Sprecher Georg Schumacher. Daher werde nicht geduldet, dass Menschen in den UBahnhöfen ihr Lager beziehen. Zudem sei alles besser, als auf einem zugigen Bahnsteig zu übernachte­n, der ohnehin nur bis ein Uhr geöffnet habe. „Wir jagen aber niemanden weg“, versichert Schumacher. Die Sicherheit­skräfte seien auch dazu da, sich um Fahrgäste zu kümmern, die Hilfe benötigten. Dazu gehörten Schumacher zufolge auch Obdachlose. Sie würden notfalls Feuerwehr, Polizei oder Unterkünft­e kontaktier­en, keiner werde „einfach vor die Tür gesetzt“. Der Sprecher warnt davor, in Tunneln Schutz zu suchen, da auch außerhalb der Betriebsze­iten Wartungs- und Überführun­gsfahrten stattfände­n.

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FOTO: PFW Auf der Landskrone am Kö-Bogen und auf anderen städtische­n Gewässern bilden sich jetzt Eisschicht­en. Wer sie betritt, riskiert sein Leben.

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