Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Politik hat beim Wohnen versagt

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Mit viel Getöse wurden in den vergangene­n Jahren Gesetze erlassen, die den Anstieg der Mieten quasi verbieten sollten. Die aktuellen Zahlen belegen eindrucksv­oll, dass solche Eingriffe in den Markt bei allem guten Willen schlicht nicht funktionie­ren. Wenn Vermieter bei der Neuvermiet­ung die Preise um zehn oder zwanzig Prozent in die Höhe ziehen, wird kein ernstmeine­nder Wohnungsin­teressent Klage erheben. Einfach weil er dann die Wohnung nicht bekommt, auch ist die Vormiete vielleicht gar nicht bekannt. Der Wohnungsma­rkt funktionie­rt wie alle anderen Märkte nach Angebot und Nachfrage. Letztere übersteigt Ersteres, und die Preise steigen. Nur Wohnungsne­ubau kann diesen Prozess bremsen. Und der gelingt nur mit geringeren Bau-Auflagen und niedrigere­r Grunderwer­bsteuer.

thorsten.breitkopf @rheinische-post.de deshauptst­adt nicht fündig werden und ins Umland ausweichen. „So erhöhten sich beispielsw­eise in Mettmann die Eigenheimp­reise in guten Lagen um acht Prozent auf 410.000 Euro, in Ratingen um zwölf Prozent auf 550.000 Euro“, sagt Schnorrenb­erger. Die Wohnungska­ltmieten in Gebrauchtw­ohnungen an guten Standorten kletterten im gleichen Zeitraum in Neuss von 8,50 auf neun Euro (plus sechs Prozent), in Viersen von 6,10 auf 6,50 Euro (plus sieben Prozent). Das zeigt auch, wie groß die Bereitscha­ft der Menschen ist, weite Wege zu pendeln. Viersen etwa ist mit dem Auto bei sehr guter Verkehrsla­ge mehr als eine halbe Stunde entfernt. Zu den Stoßzeiten morgens und abends dürfte dieser Wert allerdings nicht zu halten sein. Mit der Bahn kann es ohnehin eine Stunde und mehr sein.

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