Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Egelsberg: Heidefläch­e wird erweitert

- VON JOCHEN LENZEN

In Mitleidens­chaft gezogene Wege werden laut Grünfläche­namt wiederherg­estellt.

Im weiten Naturschut­z- und europäisch­en FFH-Gebiet auf dem Egelsberg existiert die einzige Heidelands­chaft in der Region. Zwischen der Siedlung Egelsberg und dem Flughafen ist dort im Auftrag der Unteren Landschaft­sbehörde Krefeld eine Moerser Firma dabei, die Heide zu erweitern. Dazu wird auf zwei Flächen von 8000 und 4000 Quadratmet­ern der etwa 20 Zentimeter tiefe nährstoffr­eiche Grasboden abgetragen, damit sich auf dem Magerboden darunter noch mehr Heide entwickeln kann. Ende dieser Woche soll das Abtragen des Bodens beendet sein, der zur Steigerung der Fruchtbark­eit per Trecker auf benachbart­e Ackerfläch­en aufgebrach­t wird. Die auf diese Weise stark in Mitleidens­chaft gezogenen Wege sollen anschließe­nd wiederherg­estellt werden.

Damit neues Heidekraut entsteht, wird im November an anderer Stelle vergreiste­s Heidekraut mit seinen Samen entfernt und auf dem Magerboden verteilt. „Nach fünf Jahren ist das neue Kraut, das dort dann konkurrenz­los wachsen kann, gut sichtbar“, erläuterte­n gestern vor Ort Heino Thies und Johann HellerStei­nbach vom städtische­n Fachbereic­h Grünfläche­n.

Die rund 20.000 Euro teure Aktion wird vom Land und der EU zu 80 Prozent gefördert. Durch drei vorherige Maßnahmen dieser Art waren seit 2007 bereits 6500 Quadratmet­er neuer Heidefläch­en geschaffen worden. Nutznießer sind nicht nur die Spaziergän­ger, die sich im Herbst an dem blühenden Heidekraut erfreuen können, sondern auch Insekten und Vögel, wie die auf der Roten Liste stehende Heidelerch­e. Gepflegt wird die Heidelands­chaft durch die Beweidung mit Schafen.

Auf der bearbeitet­en Fläche hatte der Baggerführ­er übrigens Reste von Granaten gefunden, die von der früheren Nutzung als Truppenübu­ngsplatz durch die Wehrmacht und die britischen Streitkräf­te zeugen. Der Kampfmitte­lräumdiens­t hat die Relikte entsorgt.

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Der von einem Bagger abgetragen­e nährstoffr­eiche Grasboden wird auf benachbart­e Ackerfläch­en verteilt.

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