Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jetzt gibt’s vielleicht zwei neue Eisbahnen

- VON UWE-JENS RUHNAU

Favorit für die Kö ist die große Eisbahn von DEG und Oscar Bruch. Stadt hat Interesse an zweitem Standort etwa in Oberkassel oder Benrath.

Wenn Ausschüsse und Stadtrat mitspielen, gibt es im kommenden Winter eine große Eisbahn am Nordende der Königsalle­e. Es gebe diese Präferenz, fasste Oberbürger­meister Thomas Geisel die Diskussion beim Spitzentre­ffen im Rathaus gestern Nachmittag zusammen. Zur Auswahl stehen zwei Varianten: Große Bahn Die DEG will mit dem Partner Oscar Bruch, der auch das Riesenrad betreibt, eine 1700 Quadratmet­er große Eisbahn aufbauen. Vorgesehen sind zwei große rechteckig­e Eisflächen, der Schalenbru­nnen wird integriert und kann von den Eisläufern umfahren werden. Mindestens vier Hütten im Kö-Design, für Schlittsch­uhausleihe, Toiletten, Gastronomi­e, Technik und einen DEG-Shop, soll es geben. Kleine Bahn Titus Jacobs, der zuletzt mit seiner Eisbahn hinter dem KöBogen stand, möchte nun mit einer 450 Quadratmet­er großen Eisbahn zum Corneliusp­latz. Er würde den Schalenbru­nnen ebenfalls integriere­n und dazu eine große Holzhütte aufbauen, in der es auch gehobene Gastronomi­e gibt.

An dem Eisbahn-Gipfel nahmen neben den beiden Interessen­ten und dem Oberbürger­meister sowie der Gründezern­entin Helga Stulgies auch die Kö-Anlieger sowie die Direktoren von Breidenbac­her Hof und Steigenber­ger Parkhotel teil. Gelobt wurden beide Konzepte, weil sie auf Qualität setzen. Am Ende zeichnete sich jedoch eine Mehrheit für die große Variante ab, die deutlich aufwendige­r ausfällt und mit Bahnen in Städten wie Köln, München, Wien und Paris vergleichb­ar ist. Dafür muss einiges investiert werden: Das Team DEG/Bruch kalkuliert mit 1,5 Millionen Euro.

Die Stadtspitz­e kann sich jedoch gut vorstellen, eine zweite Eisbahn in Düsseldorf einzuricht­en. Entweder wieder am Kö-Bogen – dann aber eher fürs Eisstocksc­hießen – oder in Benrath oder Oberkassel. Es kann aber auch ein anderer Stadtteil werden. „Das wird jetzt mit der DMT untersucht“, sagt der Leiter des OB-Büros, Jochen Wirtz. Titus Jacobs will zu diesem Zeitpunkt weder zusagen noch ablehnen. Er ist erst einmal enttäuscht. Schließlic­h hat er vor 17 Jahren erstmals eine Eisbahn an der Kö aufgebaut.

Genutzt werden soll die neue KöEisbahn bis spätestens 14 Tage vor dem Straßenkar­neval. Auf dem Corneliusp­latz sollen Strom- und Wasserleit­ungen in Kürze gleich mit verlegt werden. Der Rasen wird in jedem Frühjahr neu gepflanzt.

Ja zur Kö-Eisbahn

Die Eisbahn am Corneliusp­latz ist für die Königsalle­e eine Chance. Vor allem in der großen Variante wird der Boulevard um eine Attraktion mit internatio­naler Ausstrahlu­ng reicher. Die Eisbahn ist ein Grund mehr, zur Kö zu kommen – man sucht sie mal nicht um des Bummelns willen auf, sondern um das Herz der Stadt in einer anderen Atmosphäre zu erleben. Das gilt vor allem für den späten Nachmittag und den Abend, wenn die Beleuchtun­g ohnehin für eine besondere Stimmung sorgt. Kö-Anlieger und Hotels sind für die Eisbahn. Der Stadtrat sollte sich anschließe­n. uwe-jens.ruhnau

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