Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Trump verschärft seine Fehde gegen die Medien

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Als eine seiner ersten Amtshandlu­ngen stattet der neue US-Präsident dem Geheimdien­st CIA einen Besuch ab.

WASHINGTON (RP) Nach massiven Protesten gegen ihn und begleitet von einer verschärft­en Fehde mit den Medien geht Donald Trump in seine erste Arbeitswoc­he als Präsident. Innenpolit­isch unterstric­h er seine Entschloss­enheit zum radikalen Wandel mit ersten Schritten zur Aufhebung der Gesundheit­sreform seines Vorgängers Barack Obama.

Nachrichtl­ich beherrscht wurde der gestrige Tag von Trumps eskalieren­der Auseinande­rsetzung mit den Medien. Er beschuldig­t sie in massiver Form, böswillig die Zuschauerz­ahlen bei seiner Vereidigun­g zu niedrig dargestell­t zu haben, obwohl Bildaufnah­men belegen, dass viel weniger Zuschauer zu seiner Amtseinfüh­rung kamen als seinerzeit bei Barack Obama. In diesem Zusammenha­ng sprach Trump bei einem Besuch bei der CIA von einem „fortlaufen­den Krieg“mit den Medien, die sich entschiede­n gegen die neuen Anschuldig­ungen verwahrten und Trump ihrerseits wissentlic­he Verbreitun­g von Unwahrheit­en vorwarfen.

Seinen ersten vollen Arbeitstag als US-Präsident nutzte Donald Trump für einen Besuch im CIA-Hauptquart­ier in Langley. Dort versichert­e er, niemand unterstütz­e die CIA stärker als er selbst. Beobachter werteten dies als Versuch, sein gespanntes Verhältnis zu den US-Geheimdien­sten zu entschärfe­n.

Als erste Kabinettsm­itglieder wurden indes Verteidigu­ngsministe­r James Mattis sowie Heimatschu­tzminister John Kelly vereidigt. Beide sind ehemalige Generäle der US-Streitkräf­te. Der designiert­e neue US-Außenminis­ter Rex Tillerson hat prominente Fürspreche­r im Kongress gewonnen. Zwei hochrangig­e Senatoren erklärten gestern, sie würden trotz ihrer Bedenken wegen der früheren Kontakte des ehemaligen Exxon-Mobil-Chefs zu Russland seine Nominierun­g unterstütz­en. Tillerson gilt als RusslandFr­eund und ist deswegen auch unter den Republikan­ern im Kongress umstritten. Der Senat muss die Kabinettsa­nwärter des neuen Präsi- denten bestätigen. Auch erste Besuche sind vereinbart. Nach der britischen Premiermin­isterin Theresa May wird Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto am 31. Januar zu einem Besuch bei Trump erwartet. Er habe mit ihm im Vorfeld über Sicherheit und Einwanderu­ng geredet, sagte Trumps Sprecher. Mit dem kanadische­n Premier Justin Trudeau habe er am Telefon über die Zusammenar­beit gesprochen.

Für die nächsten Tage sind Erlasse zu erwarten, für die der Präsident den Kongress nicht braucht. Ihr genauer Inhalt ist unklar. Es dürfte aber unter anderem um den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko gehen.

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FOTO: ACTION PRESS US-Präsident Donald Trump unterzeich­net erste Erlasse im Kreise seiner Familie und führender Kongress-Abgeordnet­er.

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