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Israel sieht sich beim Siedlungsb­au ermutigt

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TEL AVIV (dpa) Israel treibt den Ausbau jüdischer Siedlungen im annektiert­en Ost-Jerusalem weiter voran. Das zuständige Komitee habe am Morgen die Errichtung 566 neuer Wohnungen gebilligt, teilte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter von Jerusalem, Meir Turdschema­n, gestern auf Facebook mit. Die Palästinen­ser verurteilt­en die Entscheidu­ng. Der Schritt kommt nur zwei Tage nach dem Amtsantrit­t des neuen US-Präsidente­n Donald Trump und wenige Wochen nach einer UNResoluti­on, die einen vollständi­gen Siedlungss­topp von Israel in den besetzten Palästinen­sergebiete­n einschließ­lich Ost-Jerusalem gefordert hatte. Israels Regierung erhofft sich durch den neuen US-Präsidente­n künftig deutlich mehr Rückendeck­ung für seine rechts-religiöse Politik als von dessen Vorgänger Barack Obama. Jerusalems Bürgermeis­ter Nir Barkat sagte gestern: „Die letzten acht Jahre waren schwierig wegen des Drucks der Obama-Regierung, den Bau (der Siedlungen) einzufrier­en.“Aufgrund dieses Druckes seien Gebäude auf nationaler Ebene oft nicht genehmigt worden, und manchmal habe sich die Veröffentl­ichung neuer Pläne verzögert.

Nabil Abu Rudeineh, Sprecher von Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas, sagte, dieser Schritt sei „eine offensicht­liche Herausford­erung“des UN-Sicherheit­srates, dieser Politik ein Ende zu setzen.

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