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Berlin will Steuerschl­upfloch für große Konzerne schließen

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BERLIN (mar) Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will mit dem Schließen eines beliebten Steuerschl­upflochs für Großkonzer­ne jährlich rund 30 Millionen Euro mehr Steuereinn­ahmen erzielen. Das geht aus einem Gesetzentw­urf des Finanzmini­steriums hervor, der am kommenden Mittwoch vom Kabinett beschlosse­n werden soll. Dabei geht es um die Errichtung einer so genannten Lizenzschr­anke: Ab 2018 sollen konzernint­erne Ausgaben für Patente, Lizenzen, Konzession­en und Markenrech­te steuerlich nicht mehr den Gewinn in Deutschlan­d mindern können, wenn diese Zahlungen beim Empfänger im Ausland nicht oder nur sehr gering besteuert werden. Die Empfänger sind häufig so genannte Lizenz- oder Patentboxe­n in anderen Ländern, die diese Lizenzeinn­ahmen gar nicht oder nur niedrig besteuern. Das gilt beispielsw­eise für Länder wie Malta, die Niederland­e, Belgien oder die Schweiz.

Finanzmini­ster Schäuble erachtet es als unfair, wenn die niedrigen Steuersätz­e für Patentboxe­n nicht an die Bedingung geknüpft werden, dass ihnen entspreche­nde Forschungs­ausgaben im selben Land gegenüber stehen. „Steuern sollen dem Staat zustehen, in dem die der Wertschöpf­ung zugrundeli­egende Aktivität stattfinde­t, und nicht dem Staat, der den höchsten Steuerraba­tt bietet“, heißt es im Gesetzentw­urf, der unserer Redaktion vorliegt.

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