Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
HSV nur bei Feldverweisen vorn
WOLFSBURG (sid) Markus Gisdol legte seinen bösesten Blick auf. „Das ist natürlich super ärgerlich. Eine Sache, die uns ständig zurückwirft“, sagte der Trainer des Hamburger SV. Die Gelb-Rote Karte für Albin Ekdal bei der 0:1 (0:0)-Niederlage im Kellerduell beim VfL Wolfsburg ließ Gisdol richtig sauer werden.
„Das geht nicht. Darüber müssen wir reden“, sagte er genervt und wütend nach der 600. Bundesliga-Niederlage der Rothosen, schließlich werfen die vielen Platzverweise die Hanseaten im Existenzkampf um den Klassenerhalt immer wieder zurück. Nächste Woche in Ingolstadt „muss, muss mit elf Mann zu Ende gespielt werden“.
Ekdal sorgte mit seinem dämlichen Foul im Niemandsland des Mittelfeldes an Wolfsburgs Neuzugang Paul-Georges Ntep schon für den fünften Platzverweis gegen den HSV in dieser Saison – kein Team kassierte mehr. Zum dritten Mal in der Hinrunde musste ein Hamburger schon vor der Pause zum Duschen. In Wolfsburg ließen nach fast 60 Minuten in Unterzahl die Kräfte nach, und so schoss Mario Gomez (83.) die Wölfe spät zum dritten Sieg in Serie. Damit verdoppelte der Werksklub seinen Vorsprung auf den HSV auf sechs Punkte, der rangiert weiter auf dem Relegationsrang.
Auf Ekdal wartet eine unangenehme Woche, die Kollegen waren von der Aktion des Schweden nicht besonders begeistert. Als „doof“und „ärgerlich“bezeichnete Nicolai Müller das Foul an Ntep, nachdem Ekdal nur fünf Minuten zuvor schon Gelb gesehen hatte. Mit zehn Mann ist für die kriselnden Hanseaten in der Bundesliga kaum etwas zu holen. Das erkannte auch der neue Sportchef Jens Todt, der forderte: Das mit den Roten Karten „müssen wir abstellen“. Doch ein „Disziplinproblem hat die Mannschaft nicht“.