Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Leverkusen arbeitet sich vor
Bayer 04 gelingt der Jahresauftakt mit einem überzeugenden 3:1-Sieg über Hertha BSC Berlin.
LEVERKUSEN Als Schiedsrichter Tobias Stieler auf den Elfmeterpunkt zeigte, stellten sich viele Fans von Bayer Leverkusen nur eine einzige Frage: Wer wird sich wohl jetzt trauen? Vier Mal in Serie war die Werkself zuvor in der Bundesliga vom Punkt gescheitert. Keine einfache Ausgangslage also für den Schützen, der es jetzt richten sollte. Schließlich fasste Hakan Calhanoglu, der sich selbst bereits in die Liste der Fehlschützen eingetragen hatte, seinen Mut zusammen, legte sich den Ball zurecht – und verwandelte eiskalt ins untere linke Toreck. Berlins Schlussmann Rune Jarstein war ohne Chance. Am Ende siegte Leverkusen verdient mit 3:1 (2:1) gegen Hertha BSC.
„Das war sehr erleichternd“, sagte der 22-jährige Torschütze anschließend. „Aber ich weiß, dass ich schießen kann. Es war wichtig, mal wieder zu Hause zu gewinnen.“Für die restliche Saison kennt der 26-fache türkische Nationalspieler dann auch nur ein Ziel: „Wir wollen in die Königsklasse.“Auch Leverkusens Trainer Roger Schmidt gestand, dass ihm nach Calhanoglus Elfmetertor „ein Stein vom Herzen“gefallen sei. „Hakan ist unser bester Schütze. Aber es war schon bemerkenswert, dass er sich wieder der Aufgabe gestellt hat. Er hat die Nervenprobe bestanden“, sagte der 49Jährige.
Vor 26.904 Zuschauern, auf deren Unterstützung die Leverkusener wegen eines Fan-Protests überwiegend verzichten mussten, nutzte die Werkself gleich ihre erste gute Chance der Partie, um in Führung zu gehen. Abwehrchef Ömer Toprak, der den Verein im Sommer wohl in Richtung Dortmund verlassen wird, schaltete nach einem Freistoß von Calhanoglu am schnellsten