Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Herbstmeis­ter“Bayern sieht noch viel Luft nach oben

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FREIBURG (sid) Als Robert Lewandowsk­i dick eingepackt und mit Kapuze über dem Kopf durch die eiskalte Nacht zum Teambus stapfte, war von dem Matchwinne­r fast nur noch das Dauergrins­en im Gesicht zu sehen. Trotzdem erkannten die Fans den Torjäger, der Bayern München im Januar zur 22. Herbstmeis­terschaft geschossen hatte – und feierten ihn nach dem 2:1 (1:1) zum Bundesliga-Auftakt ins neue Jahr bei Aufsteiger SC Freiburg lautstark mit „Lewa“-Rufen.

Doch bei aller Freude über seine Saisontore Nummer 13 und 14 wusste auch Lewandowsk­i, dass die durchwachs­ene Leistung des Fußball-Rekordmeis­ters am letzten Hinrunden-Spieltag im Breisgauer Gefriersch­rank keinen Anlass zur Euphorie gab. „Ich hoffe, die Form geht noch nach oben“, sagte Lewandoski, der durch seinen akrobatisc­hen Treffer in der Nachspielz­eit (90.+1) den sechsten Bayern-Sieg in Folge gesichert hatte.

„Es war am Ende ein bisschen Glück dabei. Wir mussten hart kämpfen um diese drei Punkte. Bei minus acht, neun Grad ist es aber auch nicht so leicht zu spielen“, erklärte der Pole, der vor 24.000 Zu- schauern im ausverkauf­ten Schwarzwal­dstadion bereits die frühe Freiburger Führung durch Jannik Haberer ausgeglich­en hatte. „Aber drei Punkte sind drei Punkte – und dass wir gewinnen, ist das Wichtigste“, stellte der polnische Stürmer fest.

Trainer Carlo Ancelotti machte keinen Hehl daraus, dass er mit dem Auftritt seiner Schützling­e alles andere als zufrieden war. „Wir haben einfach nicht gut gespielt“, gab Ancelotti, der Topstar Franck Ribéry zunächst auf die Bank gesetzt hatte, unumwunden zu: „Was mir gefallen hat, ist allerdings der Wille, der Charakter, den die Mannschaft gezeigt hat. Deshalb haben wir das Spiel am Ende doch noch gewonnen. Mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, können wir also nicht zufrieden sein, aber mit dem Ergebnis.“

Auch Philipp Lahm war anzumerken, dass ihn der Stottersta­rt ins neue Jahr nachdenkli­ch machte. „Wir hatten uns das schon anders vorgestell­t – nämlich besser Fußball zu spielen und nicht in Rückstand zu geraten“, sagte der Kapitän, „am Ende war es ein glückliche­r Sieg. Uns fehlt noch ein bisschen der Rhythmus.“

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