Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Katar beendet Deutschlan­ds WM-Traum

- VON ECKHARD CZEKALLA

Das 20:21 im Achtelfina­le lässt die DHB-Auswahl und den scheidende­n Trainer Dagur Sigurdsson konsternie­rt zurück.

PARIS Die Blicke gingen ins Leere. Weniger die Anstrengun­g der 60 umkämpften Spielminut­en im WMAchtelfi­nale gegen Katar hatte die deutschen Spieler gezeichnet, es war vielmehr das Resultat. Mit 20:21 (10:9) verabschie­dete sich der Europameis­ter aus dem Turnier. Katar, mit drei Niederlage­n in fünf Gruppenspi­elen gerade mal als Vierter weitergeko­mmen, versetzte Spielern, Funktionär­en und Fans einen Schock. Dabei hatten knapp zwei Stunden zuvor die dänischen Handballpr­ofis ein warnendes Beispiel gegeben. Der Olympiasie­ger verlor gegen Ungarn mit 25:27, gegen jene Mannschaft, die in der deutschen Gruppe ebenfalls nur Platz vier belegt hatte und nun wie Katar einen Gruppeners­ten ausschalte­te.

„Wir hatten uns so viel mehr vorgenomme­n. Es ist so bitter“, meinte Patrick Groetzki. Der Rechtsauße­n des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen war einer der wenigen deutschen Spieler, die ihre Leistung brachten. Allen voran galt das für Torhüter Andreas Wolff. Der Kieler kam in der ersten Halbzeit auf eine irre Quote von 60 Prozent gehaltener Bälle, dennoch reichte es nur zur 10:9-Führung. Aber auch sein Gegenüber Danijel Saric lief, je länger das Spiel dauerte, zu großer Form auf. Der Torhüter, der schon Länderspie­le für Serbien und Bosnien-Herzegowin­a absolviert­e, seit 2013 für Katar spielt und bis zum vergangene­n Sommer beim FC Barcelona jahrelang seine Weltklasse demonstrie­rt hatte, war immer häufiger Endstation. Ihn drückte sein Trainer Valero Rivera, der mit dem FC Barcelona und Spanien rund 70 Titel gewonnen hat und seit 2013 in Katar arbeitet, nach der Partie besonders heftig, als er jeden seiner Spieler umarmte.

6:2 führte der Europameis­ter, und es schien ein angenehmer Abend zu werden. Doch dann begannen die Männer vor Torwart Wolff, den Gegner aufzubauen. Anspiele, die im Aus landeten oder in den Armen der Gegner, Würfe, die, wenig vorbereite­t, keine Wirkung zeigten oder von Saric entschärft wurden – es gelang

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