Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
STATISTIK
der Mannschaft von Dagur Sigurdsson nie, den Rhythmus zu finden. Vor allem Steffen Fäth, der zuvor ein gutes Turnier gespielt hatte, sorgte für zahlreiche Ballverluste.
Und dennoch: Trotz aller Schwächen und Unzulänglichkeiten schien beim 17:13 (46.) ein Happy End möglich. Als Kreisläufer Patrick Wiencek jedoch nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe die Rote Karte sah (49.), kam ein weiterer Bruch. Beim 17:17 waren die Kataris wieder dran. Holger Glandorf, der sich zweimal durchsetzte, und Yannik Kohlbacher sorgten für die 20:18Führung (56.), doch das war es dann auch an diesem frühen Abend. Beim Gegner lief nun vor allem ein Spieler heiß: Rafael Capote.
Der gebürtige Kubaner, schon beim unerwarteten Gewinn der WM-Silbermedaille vor zwei Jahren einer der wichtigsten Männer im Team, traf viermal in Folge, dabei zog er oft aus dem Stand ab, machte sich gar nicht mehr die Mühe, einen Sprungwurf anzusetzen. Auch so mancher Pfiff der Schiedsrichter war nicht hilfreich, doch dies war keine Erklärung für die Konzentrationsmängel beim deutschen Abspiel und Torwurf.
Capote, der neun seiner 17 Würfe verwandelte, und der gebürtige Franzose Bertrand Roine (vier von neun) hielten neben Saric ihre Mannschaft, die sich den Erfolg verdiente, immer wieder im Spiel. „Wir müssen daraus lernen. Besonders bitter, wenn man die bessere Mannschaft war. Aber wir stehen auf und werden wieder erfolgreich sein“, betonte Rechtsaußen Groetzki.
Für Dagur Sigurdsson war es ein trauriges Ende nach fast zweieinhalb von Erfolgen gekrönten Jahren. Der Isländer wechselt zum japanischen Verband. „Wir haben zu wenig handballerische Lösungen gefunden und hatten zu wenig Spieler, die gut drauf waren“, sagte der 43Jährige. Er sprach davon, auch Fehler gemacht zu haben. Fehler, die bei dieser WM bis zu diesem Spiel immer noch hätten korrigiert werden können, die diesmal aber das Ende des Traums von der dritten Medaille in Folge nach EM-Gold und Olympia-Bronze bedeuteten.