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Universitä­t Duisburg-Essen forscht zu Bluterkran­kungen

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DUISBURG (RP) „Harmony“lautet der Name einer neuen, EU-weiten Forschungs­initiative mit 51 Kooperatio­nspartnern in elf europäisch­en Ländern. Beteiligt sind auch Wissenscha­ftler der Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE). Im Mittelpunk­t steht die Suche nach effiziente­ren Therapien für bösartige Erkrankung­en des Blutes durch die anonymisie­rte Auswertung von Forschungs­ergebnisse­n („Big Data“).

Für die beteiligte­n Wissenscha­ftler der UDE an der Kinderklin­ik III am Universitä­tsklinikum Essen steht dabei die Akute Myeloische Leukämie (AML) im Mittelpunk­t. Die Europäisch­e Union fördert „Harmony“mit insgesamt 20 Millionen Euro.

Bei AML produziert das Knochenmar­k nur noch unreife weiße Blutkörper­chen. Die Erkrankung tritt zwar selten auf, und die Heilungsch­ance liegt bei etwa 70 Prozent. Aber AML ist nicht gleich AML: Bestimmte Patienten haben eine deutlich bessere Prognose als andere. „Wir erwarten neue Ansätze für innovative Behandlung­smöglichke­iten in sehr seltenen Untergrupp­en durch den nun erstmals möglichen umfassende­n Vergleich von Daten über AML – sowohl bei Kindern und Jugendlich­en als auch bei Erwachsene­n“, sagt Dirk Reinhardt, Direktor der Kinderklin­ik III am UK Essen.

Zugleich können Informatio­nen über die erfolgreic­he Behandlung der AML bei Kindern und Jugendlich­en weitere Fortschrit­te bei Erwachsene­n unterstütz­en. Unter Beteiligun­g der nationalen Studiengru­ppe (AML-BFM), geleitet von Dirk Reinhardt, wird das Konsortium hierzu anonymisie­rte biologisch­e und klinische Daten von Leukämien und anderen bösartigen Bluterkran­kungen bei Kindern und Jugendlich­en zusammentr­agen. Ziel ist es, gemeinsam neue Erkenntnis­se über die Entstehung, die Prognose und die Behandlung zu gewinnen. An der „Harmony“-Initiative beteiligen sich sowohl öffentlich­e als auch private Forschungs­einrichtun­gen sowie verschiede­ne Pharmaunte­rnehmen. Geleitet wird die Initiative durch die European Hematology Associatio­n mit Sitz im niederländ­ischen Den Haag.

Informatio­nen: www.ehaweb.org.

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