Museum Abteiberg ist jetzt offiziell „Museum des Jahres“

MÖNCHENGLADBACH Der Preis sei längst überfällig gewesen, gestand Ludwig Seyfarth gestern im Museum Abteiberg. In einer Feierstunde überreichte er Direktorin Susanne Titz die Auszeichnung der Deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA, die ihr Haus zum Museum des Jahres 2016 gewählt hatte. „Selten hat es bei uns so wenige Diskussionen gegeben wie in diesem Fall“, sagte der AICA-Generalsekretär.

Die hervorragende Sammlung internationaler Kunst, die Zusammenarbeit mit bedeutenden Privatsammlungen sowie hochkarätige Ausstellungen hätten das Haus zu einer der führenden Adressen für Gegenwartskunst in Deutschland gemacht. „Das von Hans Hollein entworfene Museumsgebäude ist ein weltweit anerkannter Meilenstein postmoderner Museumsarchitektur“, sagte Ludwig Seyfarth. Er wünsche sich, dass die Menschen, wenn sie den Namen Mönchengladbach hören, nicht mehr nur an den Fußballclub denken, sondern an dieses Museum. „Wenn Borussia gegen den Tabellenletzten soeben 0:0 gespielt hat, würde ich sagen, hat das Museum mit 5:0 die Nase ganz weit vorne.“

Zuvor hatte die Präsidentin der AICA Deutschland, Danièle Perrier, ihre Beziehung zum Museum Abteiberg beschrieben. „Als es 1982 eröffnet wurde, hatte ich gerade mein Kunstgeschichtsstudium abgeschlossen. Dieses Museum war für mich eine Sensation.“Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners bescheinigte Susanne Titz eine markante und mutige Handschrift. Diese bedankte sich: „Was wir heute erleben, ist grandios.“Das fanden auch die vielen Gäste, die zur Feierstunde ins Museum Abteiberg gekommen waren.

Neben dem Titel „Museum des Jahres“wurden gestern auch die Auszeichnungen für die „Ausstellung des Jahres“und die „Besondere Ausstellung“der AICA verliehen. Die Ausstellung des Jahres 2016 ist „Sacrifice and Harmony“des 1970 geborenen algerisch-französischen Künstlers Kader Attia im MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Den Titel „Besondere Ausstellung“2016 erhält die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, für die Werkschau „I made a terrible Mistake“der Künstlerin Rochelle Feinstein.