Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 23. Januar 1903
Gut 14.000 Schiffe durchfahren jedes Jahr den Panama-Kanal. Von einer solchen Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik hatten schon die europäischen Entdecker geträumt. Die einzige natürliche Wasserstraße, die Magellanstraße, befand sich weit unten im Süden Südamerikas. Die Landenge in Panama erschien als die beste Stelle, um einen künstlichen Wasserweg zu erschaffen. Doch der erste Versuch, im 19. Jahrhundert einen Kanal zu bauen, scheiterte: Während der achtjährigen Bauphase starben 20.000 Arbeiter, vor allem die Malaria forderte zahlreiche Opfer. Ab 1902 überlegte man in den USA, wie der alte Traum zu verwirklichen wäre. Die Bedingungen erschienen gut, denn die ehemaligen französischen Bauherren waren zum Verkauf ihrer Vorleistungen bereit. Am 23. Januar 1903 legte US-Präsident Theodore Roosevelt dem Kongress einen Plan vor. Ein Problem war Kolumbien, zu dessen Territorium die Landenge gehörte und das das erforderliche Gebiet nicht freigeben wollte. Die USA unterstützten Panama auf dem Weg in die Unabhängigkeit und schon Ende 1903 wurde zwischen Panama und den USA ein Vertrag unterzeichnet. 1914 war der Kanal fertig. Die Frage, wer die Wasserstraße kontrollierte, führte im 20. Jahrhundert immer wieder zu Spannungen zwischen den USA und Panama. 2000 wurde das Gebiet an die nominell unabhängige Panamakanal-Behörde übergeben.