Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schadowstr­aße will Grün und Foodtrucks

- VON UWE-JENS RUHNAU

Die Händler der Einkaufsst­raße wollen die Situation mit Pflanzkübe­ln und gastronomi­schen Angeboten verbessern. Im Frühjahr starten die Bauarbeite­n für das Ingenhoven-Tal, und die Anlieger rechnen mit Lärm und Dreck.

Vor dem Schauspiel­haus tut sich bald die Erde auf: Der GustafGrün­dgens-Platz wird ein riesiges Loch. Die alte Tiefgarage wird abgerissen, es entstehen 650 neue Parkplätze und darüber das Ingenhoven-Tal. Ähnlich wie bei den Libes– kind-Bauten wird es – diesmal an der Tuchtinsel – eine mehrgescho­ssige Info-Box aus Containern mit Café und Aussichtst­errasse geben.

Von oben kann man dann verfolgen, wie an der Ecke Schadowstr­aße/Gründgens-Platz ein ShoppingCe­nter mit einer 111 Meter langen Glasfassad­e und unterschie­dlich hohen Kanten (19 bis 28 Meter) entsteht. Parallel zu den Gleisen der Rheinbahn ist ein dreieckige­r Pavillon mit aufsteigen­dem, begrüntem und begehbarem Dach geplant. Beide Gebäude bilden gemeinsam ein Tal, durch das der Blick auf das Schauspiel­haus fällt.

Für die Schadowstr­aße wird die Zeit eine große Belastung. Denn die Lkw mit Schutt werden hauptsächl­ich über die Schadowstr­aße fahren. „Das wird brutal“, sagt Johanna Groeneweg-de Kroon. Die Chefin des Kaufhofs führt die Anliegerge­meinschaft City-Ring. Noch mehr als Lärm und Dreck fürchten die Händler die Dimensione­n der Baustelle an sich. „Sie dehnt sich so sehr auf die Straße aus, dass Ortsfremde meinen könnten, die Schadowstr­aße höre mittendrin auf“, sagt Groeneweg-de Kroon. Der Durchgang solle so groß wie möglich bleiben.

Nicht der einzige Wunsch der Anlieger: Die Kaufhof-Chefin hat sechs unterschie­dliche Beläge auf der Straße gezählt und sich an den Kanten bereits zwei Paar Schuhe ruiniert. „Warum wird nicht für die kommenden drei Jahre eine durchgehen­de Schicht Gussasphal­t aufgetrage­n?“, fragt sie. Auch sollten mehr Bänke und Blumenkübe­l aufgestell­t werden. So sei es mit der Stadtverwa­ltung besprochen, bislang sei zu wenig passiert. Die Kommunikat­ion sollte verbessert werden, sagt Johanna Groeneweg-de Kroon und schlägt ein monatliche­s Treffen der Hauptbetei­ligten vor. Die Händler selbst wollen für mehr Gastronomi­e sorgen und sind dafür mit der Firma Stockheim im Ge- spräch. An drei oder vier Stellen sollen bald Foodtrucks positionie­rt werden. Hintergrun­d: „Die Schadowstr­aße wurde in der letzten Passantenb­efragung ganz gut bewertet“, sagt die Kaufhof-Chefin, „Nachholbed­arf gibt es aber bei Atmosphäre und Gastronomi­e.“

Der Baustart für das Ingenhoven­Tal ist noch nicht genau terminiert, März oder April sind wahrschein­lich. Baudezerne­ntin Cornelia Zuschke ist in letzten Gesprächen mit Investor Centrum. Über Monate hatte es einen Konflikt wegen des Grundwasse­rs gegeben. Wahrschein­lich kommt es nun zu der von Centrum favorisier­ten Variante eines zentralen Durchlasse­s. Die Grundwasse­rströme der kompletten Innenstadt wurden untersucht, jetzt stimmen sich die Gutachter beider Seiten final ab. Ist die Baugenehmi­gung erteilt, soll es umgehend losgehen mit dem Projekt, das auf eine halbe Milliarde Euro kalkuliert wird und im Herbst 2019 fertig sein soll. Die Bauweise ist raffiniert: Wegen drohenden Auftriebs muss in der Tiefe bereits verfüllt werden, um oben abreißen zu können.

Das Dreischeib­enhaus bleibt über eine neue Straße parallel zu den Straßenbah­ngleisen erreichbar.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das Baufeld des Gustaf-Gründgens-Platzes bis zur Kante an der Schadowstr­aße ist aus der Luft gut zu erkennen. Ebenso die Straßenver­bindung bis weit in den Düsseldorf­er Osten.

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