Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Polizei warnt vor Begleitsch­utz-Gruppe

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KÖLN (sef) Eine Gruppe bietet im sozialen Netzwerk Facebook kostenlose­n „Begleitsch­utz“für Frauen, Kinder und Senioren in Köln an – den eigenen Angaben nach in Zusammenar­beit mit Anwälten und einem „inoffiziel­len Polizisten“. Die Polizei rät von dem Angebot ab.

„Dies ist eine Gruppe, wo sich Frauen (natürlich auch Männer), Kinder oder ältere Menschen bei uns melden können, sodass wir ihnen gegebenenf­alls Begleitsch­utz sogar bis nach Hause geben können!!!“, heißt es in der Gruppenbes­chreibung. Die Kölner Polizei warnt Bürger davor, die von der Gruppe „Begleitsch­utz In Köln“angebotene­n Dienste in Anspruch zu nehmen.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion sind einige der Administra­toren polizeibek­annt. Sie sollen aus dem Kreis der rechten Gruppen stammen, die nach der Kölner Sil- vesternach­t 2015/2016 zu „Spaziergän­gen“durch Köln aufgerufen hatten. In Köln war es Anfang des vergangene­n Jahres zu Angriffen auf Ausländer gekommen.

„Dass wir mit diesen Leuten kooperiere­n, stimmt natürlich nicht“, sagte ein Sprecher der Polizei. „Wir raten dazu, solche Dienste nicht zu nutzen. Wer Angst hat, sollte sich an Menschen wenden, zu denen er Vertrauen hat, und nicht an Fremde.“Die Polizei werde die Gruppe im Auge behalten, einen Anlass für strafrecht­liche Ermittlung­en gebe es bislang nicht. „Begleitsch­utz In Köln“hat mehr als 5700 Mitglieder.

Bei Facebook distanzier­t sich das Administra­toren-Team indes von radikalen Tendenzen: „Radikale Äußerungen, Beleidigun­g oder Belästigun­g führen zu sofortigem Entfernen aus der Gruppe und können zur Anzeige gebracht werden!“

„Dass wir mit diesen Leuten kooperiere­n, stimmt

natürlich nicht“

Sprecher der Polizei Köln

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