Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kapitän Kreutzer bläst zur Aufholjagd

- VON THOMAS SCHULZE

Die DEG hat zwei Mal Heimrecht: Heute kommt das punktgleic­he Schlusslic­ht Iserlohn in den ISS-Dome, am Sonntag Wolfsburg. Die Düsseldorf­er müssen beide Spiele gewinnen, um die letzte Chance auf Platz zehn zu wahren.

Exakt 117 Tage nach seiner schweren Schulterve­rletzung samt Operation geht Daniel Kreutzer morgen wieder für die Düsseldorf­er EislaufGem­einschaft auf Torejagd. Einen entspreche­nden Exklusiv-Bericht unserer Redaktion bestätigte Christof Kreutzer gestern. „Daniel ist fit, wenn die Ärzte grünes Licht geben, spielt er gegen Iserlohn.“

Der 36-Jährige wird zum Hoffnungst­räger. Nachdem die DEG nur eines der letzten elf Spiele gewon- der Mannschaft geben. Der Rekordscor­er der Deutschen Eishockey Liga (789 Punkte) wird in seinem 1055. DEL-Spiel mit seiner Einsatzfre­ude und seinem Kampfgeist zweifelsoh­ne wieder ein Vorbild sein. „Er wird sicherlich nicht reinkommen und fünf Tore schießen“, warnt der Trainer vor allzu hohen Erwartunge­n. Aber er hegt gewiss die Hoffnung, dass der Kapitän eine mentale Verstärkun­g für die Mann- schaft ist, deren Selbstbewu­sstsein durch die Niederlage­nserie arg gelitten hat.

Aber Daniel Kreutzer hat auch in den beiden vergangene­n Trainingsw­ochen einen guten Eindruck ge- macht. „Er hat voll mittrainie­rt, nicht mehr ein anderes Trikot getragen“, berichtet der Coach. „Er hat in den Ecken gearbeitet und gecheckt. In ein paar Szenen haben wir uns erschrocke­n, aber es war alles gut.“

Das sieht Co-Trainer Tobias Abstreiter ganz ähnlich. „Das Verhalten an der Bande ist das A und O, und da war Danny nicht ängstlich“, berichtet er. „Wir wünschen ihm alle, dass er sich wohl fühlt und Spaß hat.“

Die jetzt anstehende­n Spiele sind für Daniel Kreutzer auch ein Test mit Blick auf die kommende Saison. „In dem Alter entscheide­t man von Jahr zu Jahr, ob man weiter macht“, sagt Christof Kreutzer. „Man entwickelt ein Gefühl dafür. Wir haben keine Eile und keinen Druck. Ich habe in dem Alter nicht mehr gespielt.“Tobias Abstreiter bestätigt die Erfahrung: „Ich hatte mit 36 Jahren einen Kreuzbandr­iss. Ich weiß, dass es nicht so leicht ist, nach einer schweren Verletzung zurück zu kommen.“

Einige DEG-Spieler werden nach der Saison ihre Karriere beenden. Ob sie sich beim Saisonschl­ussspurt noch einmal richtig ins Zeug legen? „Ob einer ein guter Sportler ist, zeigt sich nicht bei Erfolgen, sondern ob er nach Niederlage­n wieder aufsteht“, sagt Abstreiter. Und Kreutzer fügt hinzu: „Man muss seine letzte Saison vernünftig beenden. Sie bleibt immer in Erinnerung.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Kapitän Daniel Kreutzer ist wieder an Bord.
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