Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zwei Leihgaben als wichtige Säulen

- VON BERND JOLITZ FOTO: WOLFF

Kevin Akpoguma und Rouwen Hennings gehören zu Fortunas absoluten Leistungst­rägern.

Es gibt eine Menge Fußballfan­s, die mit Leihgeschä­ften nicht viel anfangen können. Zu oft fehle bei der oftmals kurzen Verweildau­er der betroffene­n Profis die emotionale Bindung an den Verein, sagen die Kritiker, zudem habe der ausleihend­e Klub wirtschaft­lich nichts davon, wenn er den Spieler wieder abgeben muss.

Zu widerlegen sind beide Argumente nicht – und doch profitiert Fortuna auch in der aktuellen Saison wieder hochgradig von ausgeliehe­nen Akteuren. Vier sind es derzeit, wobei Winterzuga­ng André Hoffmann von Hannover 96 aus dem Rahmen fällt, da sich beide Vereine bereits auf einen festen Transfer nach Ende der Leihphase im Juni geeinigt haben.

Ein weiterer, Arianit Ferati vom Hamburger SV, braucht mit seinen 19 Jahren noch ein wenig Zeit, ehe er zu einer echten Verstärkun­g werden kann.

Die beiden übrigen sind freilich schon jetzt derart wichtig für Fortuna, dass der Verein sie am liebsten dauerhaft verpflicht­en würde: Kevin Akpoguma und Rouwen Hennings. Obwohl selbst erst 21 Jahre alt, ist U21-Nationalsp­ieler Akpoguma längst der Abwehrchef der Düsseldorf­er geworden, ist gleicherma­ßen schnell wie kopfball- und zweikampfs­tark. Der Haken daran: Im Juni läuft der Leihvertra­g aus, den Fortuna mit „Akpos“Brötchenge­ber TSG Hoffenheim geschlosse­n hat. Und da der Bundesligi­st aus dem Kraichgau im Sommer seinen Innenverte­idiger Niklas Süle an den FC Bayern München verliert, steht zu befürchten, dass er künftig selbst auf Akpogumas Dienste zählen möchte.

Etwas anders verhält es sich mit Stürmer Hennings. Der frühere Karlsruher Torjäger steht beim englischen Premier-League-Klub FC Burnley unter Vertrag, der den 29-Jährigen allerdings nicht für stark genug erachtete, dort Fuß zu fassen. Bei Fortuna hingegen fühlen sich Hennings und auch seine Familie nach eigenem Bekunden „so richtig wohl“. Mit fünf Treffern ist der gebürtige Bad Oldesloer der beste Düsseldorf­er Torschütze der Hinrunde, doch was fast noch wichtiger ist: Hennings ist voll in das Spiel integriert, hält die Bälle in der Spitze, ar- beitet enorm hart als „erster Verteidige­r“in vorderster Front und ist sich für keinen Meter Laufweg zu schade.

Sollte Burnley den Klassenerh­alt schaffen, wonach es zur Stunde aussieht, könnte durchaus die Chance bestehen, sich finanziell mit den Briten zu einigen und den Angreifer fest an Fortuna zu binden. Zumindest stehen die Sterne in dieser Angelegenh­eit besser als bei Akpoguma.

„Wir werden auf jeden Fall alles versuchen, die beiden zu halten“, verspricht Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert Schäfer. Doch selbst wenn das nicht bei bei-

den gelingen sollte: Den schlechten Ruf der Leihgeschä­fte sollten Kevin Akpoguma und Rouwen Hennings in jedem Fall getilgt haben. Und Hand aufs Herz: Wäre es Fortuna im Sommer 2015 gelungen, „Akpo“fest von Hoffenheim loszu-

eisen – nach Ablauf eines Zwei-Jahres-Vertrags in diesem Sommer hätte der Abwehrspie­ler ebenso ablösefrei den Verein verlassen können. Bis es soweit ist, werden sich jedoch beide weiter für die Fortuna zerreißen – wie sie das bislang in jeder Partie getan haben.

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Rouwen Hennings
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FOTO: DPA Kevin Akpoguma

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