Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ehrung für Hörspiel nach Frank Witzels Erfolgsroman
KÖLN (epd) Bibiana Beglau und Ulrich Noethen werden als beste Interpreten mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Der Preis für das beste Hörspiel geht an „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“, wie die Jury in Köln mitteilte. In der Kategorie „Bestes Sachhörbuch“wird Hans Sarkowicz für „Geheime Sender. Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler“geehrt und für die „Beste Unterhaltung“Joachim Meyerhoff mit „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“.
Beglau erhält den Preis als beste Interpretin für ihre mehr als achtzehnstündige Lesung des Romans „Die Unglückseligen“von Thea Dorn. Aus einem „anspruchsvollen Schreibkunstwerk“mache die leidenschaftliche Schauspielerin mit ungeahnter Leichtigkeit und großer stimmlicher Bandbreite ein „mitreißendes Sprechkunstwerk“, hieß es.
Als bester Interpret wird Noethen für die Lesung von Friedrich Anis Roman „Nackter Mann, der brennt“ausgezeichnet. „Große Kunst“be- scheinigte die Jury dem Schauspieler. Noethen profiliere den komplexen Charakter des Protagonisten so präzise, dass dieser dem Hörer näher komme, als ihm lieb sei. Die verstörende Geschichte eines Missbrauchsopfers, das selbst zum Täter wird, bewirke dadurch „ein Gruseln über den Text hinaus“.
Autor Witzel und Regisseur Leonhard Koppelmann teilen sich den Preis in der Kategorie „Bestes Hörspiel“. Auf Grundlage des Romans „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“, für den Witzel 2015 den Deutschen Buchpreis gewann, erschufen die Preisträger mit der Hörspielfassung „ein eigenständiges Kunstwerk“, zu dem der Autor die Musik komponierte. „Hier stimmt jedes Detail“, erklärten die Juroren.
Der Hörbuchpreis wird am 7. März in Köln verliehen. Götz Alsmann moderiert die Veranstaltung. Für den Publikumspreis Hörkules der „Buchwerbung der Neun“kann unter www.hoerkules.de bis zum 15. Februar abgestimmt werden.