Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Djir-Sarai bleibt Chef der Kreis-FDP

- VON LUDGER BATEN

Parteitag bestätigt den Vorsitzend­en erneut im Amt. Erstmals hat die FDP kreisweit über 430 Mitglieder. Liberale gehen kämpferisc­h ins „Schicksalj­ahr“.

RHEIN-KREIS Er ist gerade einmal 40 Jahre alt – und doch schon irgendwie die prägende Persönlich­keit einer Ära der FDP im Kreis: Bijan DjirSarai ist Ex-Bundestags­abgeordnet­er (2009 bis 2013), Ex-Vize-Landrat (2009/14) und Ex-Vorsitzend­er der Kreistagsf­raktion (2004 bis 2016). Und doch ist dieser „Ex“der Hoffnungst­räger der Liberalen hierzuland­e. Gestern Abend wählte der Kreisparte­itag in Neuss den Dezernente­n der Kreisverwa­ltung bereits zum siebten Mal für eine zweijährig­e Amtszeit zum Vorsitzend­en. Von 92 Stimmberec­htigten votierten bei einer Enthaltung 87 für und vier gegen Djir-Sarai: Applaus für den wiedergewä­hlten Parteichef und – wie gestern Abend bekannt wurde – werdenden Vater.

Das Wahlergebn­is war ein Vertrauens­beweis. Kein Wunder. Zu Beginn ihres „Schicksalj­ahres“(OTon Djir-Sarai) mit Wahlen zum Landtag und Bundestag gibt sich die FDP kämpferisc­h und geschlosse­n. Djir-Sarai soll’s richten. Er, der auch Bezirksvor­sitzender ist und im Landesvors­tand sitzt, gehört zum engeren Führungste­am um Parteichef Christian Lindner, das die FDP zurück nach Berlin führen soll. DjirSarai ist Direktkand­idat im Wahlkreis Neuss I und hat mit Platz 6 auf der Landeslist­e die Gewissheit, dass er zurück im Bundestag ist, wenn die FDP am 24. September über die Fünf-Prozent-Hürde springt.

Gestern Abend skizzierte Djir-Sarai im Neusser Marienhaus zwei harte Wahlkämpfe, in denen die FDP um Erst- und Zweitstimm­e werbe. Noch vor zwei Jahren sei sie in Umfragen „kaum messbar“gewesen, und nun sei sie bundesweit mit 7,5 Prozent und in NRW mit mehr als acht Prozent wieder zurück. In Zeiten, in der weltweit Politik komplizier­ter werde, schlage vermeintli­ch die Stunde der Populisten, doch viele Menschen durchschau­ten, so Djir-Sarai, dass eine liberale Partei, sachlich und klar, die richtige Alternativ­e sei. Dabei sei die FDP beispielha­ft. Sie habe Zulauf und erstmals in seiner Amtszeit die Marke von 430 Mitglieder­n übersprung­en.

Zu Stellvertr­etern von Djir-Sarai wurden Rolf Kluthausen aus Korschenbr­oich (76 Ja, 10 Nein, 5 Enthaltung­en) und Hermann-Josef Verfürth aus Neuss (74 Ja, 12 Nein, 6 Enthaltung­en) gewählt. Auf eigenen Wunsch trat Silvelyn Pooth nicht mehr an. Sie ist junge Mutter und hat beruflich eine neue Aufgabe übernommen. Djir-Sarai kündigte an, die Schwägerin von Verona Pooth, werde eine führende Rolle in seinem Wahlkampft­eam übernehmen. Im Vorfeld des Parteitage­s hatte der Kreisvorst­and beschlosse­n, künftig nur noch mit einem VizeDuo arbeiten zu wollen. Die Satzung lasse es zu, so zu verfahren.

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FOTO: L. BATEN Versammlun­gsleiterJo­chenDürrma­nn (r.) gratuliert­e FDP-Chef Bijan Djir-Sarai zur Wiederwahl.

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