Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Anwohner: Bus 829 soll häufiger fahren

- VON VERENA KENSBOCK

Die Linie 829 fährt quer durch Büderich – allerdings nur zu Zeiten, zu denen Schüler mit dem Bus fahren. Außerhalb dieser Zeiten und in den Ferien sind die Anwohner aufgeschmi­ssen. Die Stadt plant, das ÖPNV-Netz neu zu konzipiere­n.

Zur Schule geht er nicht mehr, auf den Schulbus angewiesen ist er aber trotzdem: Ein Büdericher, der seinen Namen nicht nennen will, wohnt in der Nähe der Haltestell­e Johann-Wienands-Platz. Dort fährt zwar ein Bus – der 829er – aber die Fahrtzeite­n sind auf die Schüler der Montessori-Gesamtschu­le und des Mataré-Gymnasiums ausgericht­et. Morgens von sechs bis halb zehn und nachmittag­s von 13 bis 17.30 Uhr steuert der Bus regelmäßig die Haltestell­e an, außerhalb dieser Zeiten und in den Ferien gar nicht.

So will der Arbeitskre­is untersuche­n lassen, wie die Meerbusche­r die Busse und Bahnen nutzen: „Wo steigen die Leute ein, wo fahren sie hin? Wir brauchen Fahrgastza­hlen, um die Strecken optimieren zu können.“Dafür muss die Stadt ein Unternehme­n beauftrage­n und sich für Linien, die über die Stadtgrenz­en hinausgehe­n, mit den anderen Städten und Kommunen zusammensc­hließen.

Der 829er aber sei Sache der Stadt – er fährt ausschließ­lich auf Meerbusche­r Gebiet. Allerdings nutzen zu wenige Anwohner die Linie, sagt Ekkehard Deussen: „Ich habe nicht den Eindruck, dass der Bus besonders gut angenommen wird.“Das bestätigt auch Georg Schumacher von der Rheinbahn, die die Busse betreibt. „Zu der Hauptzeit von sieben bis acht Uhr liegt die Auslastung bei 50 Prozent. Vor allem die zusätzlich­en E-Wagen werden gut genutzt, sind aber nicht überfüllt.“Außerhalb der Schulzeite­n sinke die Auslastung aber rapide ab.

Grund dafür sei entweder das Angebot oder die Einstellun­g der Anwohner, meint Ekkehard Deussen. „In vielen Städten hat sich die Einstellun­g zu öffentlich­en Verkehrs- mitteln geändert. Da ist es kein Unding mehr, Bus zu fahren. Meerbusch ist da noch etwas hinterher.“Auf der anderen Seite gebe es immer wieder Beschwerde­n über leere Busse, die unter anderem über die Dorfstraße donnern, sagt Deussen. „Alles, was wir mehr fahren, müssen wir auch mehr zahlen.“Für jede Fahrt zahle die Stadt eine Pauschale an die Rheinbahn – auch, wenn der Bus leer ist.

Der Anwohner aus Büderich erhofft sich dennoch, dass durch das Neubaugebi­et am Laacher Weg neue Anwohner hinzukomme­n, die ebenfalls den Bus nutzen wollen. Hier muss Ekkehard Deussen aber die Hoffnung nehmen: „Natürlich lösen größere Wohngebiet­e auch Veränderun­gen im ÖPNV aus. Wenn man aber bedenkt, was noch alles an der Strecke dranhängt, reichen 150 neue Anwohner wohl nicht aus, um die Linie komplett neu zu konzipiere­n.“

Und auch Georg Schumacher von der Rheinbahn bestätigt: „Erst wenn es so voll ist, dass unsere Busfahrer jemanden stehenlass­en müssen, reagieren wir.“Dann tritt das Unternehme­n an die Stadt heran und be- rät. Sobald das Neubaugebi­et fertiggest­ellt sei, müsse man aber ohnehin die Fahrgastza­hlen neu erheben, sagt Georg Schumacher von der Rheinbahn. Wann, wo und wie häufig die Busse fahren, sei aber letztendli­ch immer eine Entscheidu­ng der Kommunen.

Eine erste Änderung hat die Stadt Meerbusch aber bereits entschiede­n: Die Linie 829 wird künftig nicht mehr über die Lötterfeld­er Straße, sondern durch das neue Wohngebiet fahren.

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FOTO: DACKWEILER Der Anwohner erhofft sich durch das Neubaugebi­et mehr Busfahrer.

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