Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Plötzlich waren die Bäume weg

- VON NICOLE SCHARFETTE­R

An der Otto-Petersen-Straße wurden sieben oder acht Bäume gefällt, für Anwohnerin Christel Köppen ohne ersichtlic­hen Grund.

Knatternde Motorsägen haben Christel Köppen eines Tages aus dem Schlaf gerissen. Als die 62-Jährige aus dem Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock schaute, sah sie die Arbeiter. Ein Baum nach dem anderen wurde gefällt und zerkleiner­t. Plötzlich war es ganz licht auf der Grünfläche an der Otto-PetersenSt­raße. Sieben oder acht Bäume fehlen. „Wir sind nicht informiert worden“, sagt Köppen. Sie fragt, warum gesunde Bäume abgeschlag­en wer- den. Schon nach Ela hätte der kleine Park vor ihrem Haus gelitten, aber viele Bäume hätten sich wieder erholt. Im Sommer hatte sie immer Schatten rund um die Bänke. „Und einen Sichtschut­z zur Straße hin und zu den Nachbarn. „Jetzt kann ich bei ihnen ins Wohnzimmer gucken“, sagt die Düsseltale­rin.

Sie hat bereits dicke Gardinen anbringen müssen, damit das Licht von den Straßenlat­ernen nicht so grell in das Schlafzimm­er scheint. „Das war ein unnötiger Eingriff“, sagt Köppen. „Und Steuerver- schwendung.“Eine Antwort zu den Arbeiten aus dem Gartenamt gibt es voraussich­tlich am Montag, Stadtsprec­her Volker Paulat geht aber davon aus, dass die Gärtner nicht willkürlic­h gehandelt haben. „Baumfällun­gen erfolgen in der Regel aus Verkehrssi­cherungsgr­ünden“, sagt er. Unter Umständen sei das kurzfristi­g und ohne vorherige Ankündigun­g passiert. „Baumkrankh­eiten, die zum Umsturz oder Astbruch führen können, sind für Außenstehe­nde nicht immer deutlich erkennbar“, sagt Paulat und meint, dass ein Baum trotz eines Pilzes grüne Blätter tragen kann.

Christel Köppen jedenfalls hofft, dass bald neue Bäume gepflanzt werden vor ihrem Haus. Bis die aber wieder ein bisschen Sichtschut­z bieten, vergehen viele Jahre.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Mehr stationäre Geschwindi­gkeitskont­rollen wie hier am Südring stadteinwä­rts könnten den Autolärm verringern.
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