Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
MSV widmet den Sieg Michael Tönnies
ROSTOCK (dpa) Nach dem unerwarteten Tod ihres ehemaligen Mittelstürmers Michael Tönnies war beim Drittliga-Tabellenführer MSV Duisburg niemandem zum Feiern zumute. „Das mit Tönni ist eine tragische Sache, das hat uns alle sehr getroffen. Wir haben uns gesagt, dass wir in Paderborn auch ganz besonders für ihn spielen“, sagte Abwehrspieler Kevin Wolze nach dem 1:0 (0:0) beim Zweitliga-Absteiger.
Siegtorschütze Ahmet Engin war ebenso betroffen. „Das Tor und der Sieg waren auch für ihn“, sagte der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler nach dem ersten Treffer seiner Profikarriere. Tönnies, der in verschiedenen Ligen in 179 Spielen 101 Tore für den MSV erzielt hatte und bei den Meiderichern zuletzt als Co-Stadionsprecher agierte, war am Donnerstag überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben.
Dank des Sieges im Duell der Zweitliga-Absteiger bauten die Duisburger ihren Vorsprung auf die Verfolger aus. Neuer Tabellenzwei- ter ist drei Punkte zurück der VfL Osnabrück, der das Nachbarschaftsderby gegen Preußen Münster klar mit 3:0 (1:0) für sich entschied. Einen weiteren Zähler zurück folgt der 1. FC Magdeburg, der nach zuvor fünf Siegen in Serie mit 1:2 (1:1) bei Fortuna Köln patzte.
Im ersten Spiel ohne ihren am Knie operierten Kapitän Halil Savran mussten es bei den Osnabrückern dessen Sturmkollegen richten. Kwasi Okyere Wriedt (37., 63.) und der von Fortuna Düsseldorf ausgeliehene Kemal Rüzgar (57.) schossen die Niedersachsen vor 13.487 Zuschauern zum zehnten Saisonsieg. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht die bessere Mannschaft. Die Tore sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen“, sagte VfL-Trainer Joe Enochs zufrieden.
Keine Tore gab es im leeren Rostocker Ostseestadion, wo Gastgeber Hansa im „Geisterspiel“gegen Aufsteiger Jahn Regensburg über ein 0:0 nicht hinauskam und den dritten Heimsieg der Saison verpasste.