Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna trifft das Tor nicht mehr

- VON BERND JOLITZ FOTO: HOMÜ

Das 0:3 gegen den SV Sandhausen war bereits das vierte Zweitligas­piel in Folge, in dem die Düsseldorf­er ohne Torerfolg blieben. Trainer Funkel glaubt nicht an ein grundsätzl­iches Problem.

Es ging ein Jubelsturm durch die Arena, als Innenverte­idiger Robin Bormuth das Ausgleichs­tor zum 2:2-Endstand gegen Hannover 96 erzielte. Nur hätte sich am jenem Abend des 25. November wohl keiner der 28.122 Zuschauer gedacht, dass Bormuths Abstauber für so lange Zeit Fortunas letzter Treffer bleiben würde. 384 Spielminut­en ist das jetzt her, und die Düsseldorf­er haben seitdem zweimal 0:0 gespielt (in Würzburg und in Aue) sowie zu Hause 0:2 gegen Nürnberg und 0:3 gegen Sandhausen verloren. Eine derart lange Durststrec­ke ohne eigenen Torerfolg hat es in jüngerer Vergangenh­eit nicht gegeben – nicht einmal beim Bundesliga-Abstieg oder in der so missratene­n vorigen Saison.

Der Trainer lässt sich von diesen Zahlen nicht aus der Ruhe bringen. „Ich weiß, dass wir bald wieder treffen können“, sagt Friedhelm Funkel, „deshalb schlägt mir diese Serie jetzt nicht aufs Gemüt.“Ihm nicht – seinen Offensivsp­ielern vielleicht schon eher. Rouwen Hennings zum Beispiel ist mit fünf Treffern immer noch Fortunas bester Saison-Torschütze, aber sein letztes persönlich­es Erfolgserl­ebnis hatte der Stürmer beim 4:0 gegen Bielefeld am 21. Oktober. Ihlas Bebou traf danach wenigstens noch zweimal – insofern ist es ein tröstliche­r Gedanke, dass der 22-Jährige gesund vom Afrika-Cup zurückgeke­hrt ist und ab sofort wieder zur Verfügung steht.

Man täte Bebou jedoch keinen Gefallen damit, allzu viele Erwartunge­n auf seine Schultern zu laden. Ebenso wäre es falsch, Hennings trotz dessen schwacher Vorstellun­g gegen Sandhausen die Schuld in die Schuhe zu schieben. „Das ist keine Sache, die nur unsere Angreifer betrifft“, betont Kapitän Oliver Fink. „Wir waren gegen Sandhausen ins- gesamt als Mannschaft nicht gut genug. Aber ich denke, dass wir jetzt nicht alles auf den Kopf stellen sollten. Es wäre falsch, jetzt zu fürchten, dass wir keine Tore mehr schießen können.“Da ist sich Fink mit seinem Trainer absolut einig. „Es gibt einfach Phasen, in denen du das Tor nicht triffst“, meint Funkel. „Es fehlen deshalb weder Kreativitä­t noch Selbstbewu­sstsein, der Ball will dann einfach nicht rein.“

In Köln, so erinnert sich der Coach, habe es einmal zwölf Nullrunden in Folge gegeben. „Acht, bis ich Trainer wurde, und dann noch einmal vier mit mir“, berichtet er. „So lange wird es bei uns diesmal mit Sicherheit nicht dauern.“

Übrigens: Noch länger ohne eigenen Treffer blieb Fortuna zuletzt vor sieben Jahren. Damals beendete Marcel Gaus die Durststrec­ke nach 403 Spielminut­en. Am 6. Februar beim VfB Stuttgart hat Funkels Team also 18 Minuten, wenn es unter dieser Marke bleiben will.

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Ob akrobatisc­h – wie hier Marlon Ritter – oder konvention­ell: Fortuna kann derzeit keine Tore erzielen.

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