Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 30. Januar 1996

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Der Japaner Yuji Hyakutake war begeistert vom Sternenhim­mel. Der Amateurast­ronom hatte bereits Jahre damit verbracht, Kometen zu suchen. Er war sogar innerhalb Japans umgezogen, um abseits der großen Städte mehr Chancen auf eine große Entdeckung zu haben. Am 30. Januar 1996 gelang ihm, wovon Astronomen weltweit träumen. Er entdeckte einen bislang unbekannte­n Kometen und gab ihm seinen Namen. Der Komet „Hyakutake“näherte sich der Erde schnell – und er sollte ihr so nahekommen, wie nur wenige Himmelskör­per vor ihm. Trotzdem unterschät­zte die Fachwelt die Entdeckung des Japaners zunächst. Erst 1995 hatten Alan Hale und Thomas Bopp den Kometen „HaleBopp“entdeckt, der seitdem als „Großer Komet“für das Jahr 1997 erwartet wurde. In dieser Aufregung wäre „Hyakutake“beinahe untergegan­gen. Doch bald stellte sich heraus, dass der neu entdeckte Komet zu einem ebenso beeindruck­enden Ereignis werden sollte. Schon Ende März desselben Jahres gehörten der Komet und sein grünlicher Schweif zu den hellsten Objekten am Nachthimme­l. Trotzdem wurde „Hyakutake“in Europa nie so bekannt wie „Hale-Bopp“. Der Komet blieb anders als sein Nachfolger nur wenige Tage sichtbar. Und ausgerechn­et an diesen Tagen erschwerte das Wetter in Mitteleuro­pa jede Himmelsbeo­bachtung. Europäisch­e HobbyAstro­nomen warteten deshalb weiter – und konnten ein Jahr später über Monate „HaleBopp“bewundern.

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TEXT: JENI / FOTO: ZDF/NATIONAL GEOGRAPHIC

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