Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eine Wohnung wie maßgeschne­idert

- VON UTE RASCH (TEXT) UND ANDREAS ENDERMANN (FOTOS)

Die Ideen einer Innenarchi­tektin haben ein runtergeko­mmenes Objekt in eine Top-Adresse verwandelt.

Wieso es gleich auf den ersten Blick gefunkt hat, lässt sich heute schwer sagen. Als Frank von Felbert vor etwa zwei Jahren diese Räume betrat, sah er kleine dunkle Zimmer, undichte Decken, Schimmel an den Wänden – „die Wohnung war eine totale Bruchbude.“Und doch. Da war so ein Gefühl. Und das schnelle Urteil der Innenarchi­tektin Catrin Haacke: „Daraus lässt sich was machen.“So begann die bewährte Geschichte, deren Zutaten aus Mut, Fantasie und einem Batzen Geld bestehen, um einen runtergeko­mmenen Leerstand in ein maßgeschne­idertes Zuhause zu verwandeln.

Garagenein­fahrten neben der Haustür, rötliche Klinkerfas­sade: Das Haus an der Scheibenst­raße, erbaut in den 1980er Jahren, ist nicht gerade das, was man einen architekto­nischen Hingucker nennen würde. Aber die Lage ist top. Hofgarten, Rheinufer, Ehrenhof, Altstadt – alles nur ein paar Schritte entfernt. Die Nähe zum Rhein ist besonders

„Wir haben uns für wenige Materialie­n entschiede­n, die in allen Räumen wiederkehr­en“

Catrin Haacke

Innenarchi­tektin

wichtig, denn Frank von Felbert betreibt eine Eventagent­ur und schickt Menschen mit Speedboote­n auf den Fluss (Firmenmott­o: „Adrenalin kann man jetzt mieten!“) und zur anschließe­nden Party aufs eigene Hausboot. Sein Arbeitspla­tz ist also um die Ecke.

Die Erdgeschos­s-Wohnung war schon einige Jahre vergeblich zum Kauf angeboten worden, „keiner hat sich daran getraut“, so der heutige Eigentümer. Ein Anbau im Hof mit langem Flur und kleinen Räumen war jahrelang als Büro genutzt worden. Irgendwie passte das Ganze nicht zusammen, bot aber mit immerhin 200 Quadratmet­ern reichlich Platz. Gleich der erste Entwurf von Catrin Haacke zeigte die Möglichkei­ten, die in diesem merkwürdig­en Objekt steckten. Kernidee: Alle Räume der Wohnung umschließe­n mit großen Schiebetür­en zwei Innenhöfe. Sie sind die ausschließ­lichen natürliche­n Lichtquell­en.

„Wir haben uns außerdem für wenige Materialie­n entschiede­n, die in allen Räumen wiederkehr­en – vom Gäste-WC bis zum Fitnessrau­m“, erläutert Catrin Haacke ihr Konzept. So wurden alle Wände weiß gestrichen, dazu entschied sich der Hausherr für einen Fußbodenbe­lag, der mit seiner Optik an Bootsstege

 ??  ?? Zwei mit dem gleichen Blick für Ästhetik: Hausherr Frank von Felbert und Innenarchi­tektin Catrin Haacke. Auch der Raumteiler ist ein Entwurf von ihr.
Zwei mit dem gleichen Blick für Ästhetik: Hausherr Frank von Felbert und Innenarchi­tektin Catrin Haacke. Auch der Raumteiler ist ein Entwurf von ihr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany