Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Grubes Abgang schadet der Deutschen Bahn
Der Abgang von Bahnchef Rüdiger Grube ist eine bittere Enttäuschung. Nicht nur, weil der Staatskonzern mit dem Hanseaten einen engagierten Manager verliert, der den Titel „Bahnchef“als Ehrenbezeichnung verstand. Sondern auch wegen der Art, wie der Rücktritt zustande kam: In dem unwürdigen Geschacher um die Vertragsverlängerung Grubes hat der Aufsichtsrat seine Position völlig falsch eingeschätzt. Nach dem aus Bahn-Sicht katastrophalen Jahr 2015 meinte man wohl, man könne den Konzernchef noch ein wenig drücken. Das zumindest legt der Versuch nahe, das verabredete Vertragspaket wieder aufzuschnüren und die Laufzeit um ein Jahr zu verkürzen. Hätte sich Grube darauf eingelassen, wäre er den Ruf der lahmen Ente nicht mehr losgeworden. Dabei hätte er gerade für die Umsetzung seines Herzensprojekts „Zukunft Bahn“starken Rückhalt benötigt.
Der plötzliche Rücktritt wirft auch die Frage auf, ob Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht sein Gremium ordentlich im Griff hat. Dass es ihm nicht gelang, bis zu der entscheidenden Sitzung eine wasserdichte Lösung herbeizuführen, zeugt nicht gerade von großer Führungsqualität. BERICHT CDU BESTIMMT NEUEN BAHNCHEF, TITELSEITE
Aller Voraussicht nach werden Frankreichs Sozialisten nach der desaströsen Präsidentschaft von François Hollande bei der Wahl des nächsten Staatschefs im Mai keine Rolle spielen. Vielleicht wird die Partei sogar implodieren. Denn eine Mehrheit ihrer Mitglieder hat am Sonntag mit Benoît Hamon einen Radikalen als Spitzenkandidaten für die Präsidentenwahl auf den Schild gehoben. Ob er mit seinem unfinanzierbaren Programm jemals würde regieren können, ist Hamons Anhängern egal. Hauptsache, es ist schön links und regt zum Träumen an. Nur braucht das sieche Frankreich keine roten Utopien, sondern entschlossene Reformen.
Aber eine Mehrheit von Frankreichs Sozialisten bleibt im Klassenkampfmodus. Das eröffnet einem ehemaligen Sozialisten, Ex-Finanzminister Emmanuel Macron mit seinem sozialliberal gefärbten Programm, nun gute Chancen auf den Gesamtsieg – zumal der bürgerliche Saubermann François Fillon dabei ist, über einen Skandal zu stolpern. Entscheidend ist, dass ein Kandidat die andere gefährliche Utopie verhindert – die rechtsextreme von Marine Le Pen. BERICHT
SFrankreichs Utopien
Die Ukraine-Gefahren
ie hätte es trennen können: die harsche Kritik an Donald Trumps Einreiseverbot in die USA und das Statement zum Besuch des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Berlin. Doch Angela Merkel verband beide Botschaften und machte damit zugleich klar, wo beim Frieden in der Ukraine zugleich Lösungen wie neue Eskalationsgefahren liegen: beim neuen US-Präsidenten und seiner Ankündigung, mit Russlands Präsident Wladimir Putin möglichst enge Beziehungen haben zu wollen.
Mitten in den Spekulationen über einen möglichen Ausstieg Trumps aus den Russland-Sanktionen hatte Poroschenko den Tod von sieben Soldaten bei neuen Gefechten zu beklagen. Das macht auf bedrückende Weise klar, was auf dem Spiel steht – besonders dann, wenn Putins Vorgehen gegen die Ukraine von Trump mal eben akzeptiert wird. Dabei käme es nun darauf an, mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass beide Seiten das Tempo bei der Umsetzung der Vereinbarungen von Minsk beschleunigen. Wer jetzt mit seinen Signalen den falschen Weg einschlägt, entscheidet mit über Krieg und Frieden in Europa. BERICHT MERKEL BESORGT ÜBER DIE . . ., TITELSEITE