Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das Nooij heißt jetzt Frânz

- VON BIRGIT WANNINGER RP-FOTO: DAVID YOUNG

In dem Restaurant an der Hoffeldstr­aße in Flingern haben die neuen Besitzer Altbewährt­es übernommen. Die Brasserie eröffnet morgen offiziell.

FLINGERN Das ehemalige Nooij an der Hoffeldstr­aße hat nicht nur einen neuen Besitzer, sondern auch einen neuen Namen: Frânz – mit einem Akzent auf dem A, dem Accent circonflex­e. „Wir wollen mit Frânz zeigen, dass wir auf der einen Seite die Tradition im Viertel aufrecht erhalten, so wie unsere Vorgänger“, sagt Dennis Lieske einer der beiden Inhaber. Frânz steht aber auch für Französisc­h. Denn das Frânz setzt auf französisc­he Küche, aber nicht auf die ganz hohe, sondern die bodenständ­ige, wie sie in Brasserien üblich ist.

Und dabei haben Lieske und sein Kompagnon Kent Steinbach Unterstütz­ung von einem, der einst die Brasserie in Düsseldorf salonfähig gemacht hat: Robert Hülsmann. Der Altmeister und ehemalige Sternekoch gründete Roberts Bistro im Medienhafe­n, zog sich später in die Ardennen zurück, um sich dort zur Ruhe zu setzen. Er kam dann aber zurück nach Düsseldorf, um seine Tochter Jenny in deren Brasserie Hülsmann in Oberkassel zu unterstütz­en.

Dort steht er regelmäßig in der Küche, um Tipps zu geben, Würste, Terrinen und Pasteten zuzubereit­en. Ab sofort hilft Hülsmann aber nicht nur seiner Tochter in Oberkassel am Belsenplat­z. Jeden Montag bereitet Hülsmann Jus, Pasteten und vieles mehr im Frânz zu. Küchenchef ist dort Michael Geisen, der zuvor Souschef (zweiter Mann) in der Brasserie Hülsmann war und die Philosophi­e seine Maîtres aus dem Effeff beherrscht.

Denn die beiden Inhaber Steinbach und Lieske sind zwar erfahrene Gastronome­n, aber keine Köche. Kent Steinbach ist unter anderem Besitzer der Bar Mojito im Medienhafe­n. Dennis Lieske (weder verwandt noch verschwäge­rt mit seinem Namensvett­er von Antenne Düsseldorf) leitete zuletzt die Nobelbar Sir Walter an der HeinrichHe­ine-Allee. Demzufolge ist es logisch, dass die beiden – anders als ihre Vorgänger Nene und Johannes Nooij – einen Schwerpunk­t in ihrem Restaurant­konzept auf die Bar legen. Sie wollen hochwertig­e Cocktails anbieten. „Wir möchten, dass unsere Gäste an der Bar einen Ape- ritif trinken oder nach dem Essen einen Absacker“, erklärt Lieske. Denn im Nooij wurde die Bar wenig genutzt. Das Traditions­lokal, das 18 Jahre in Flingern eine Institutio­n war und gastronomi­sch im Stadtteil eine Vorreiterr­olle spielte, wurde Ende Oktober geschlosse­n. Die Inhaber Nene und Johannes Nooij gönnen sich eine Auszeit, wollen aber im Laufe des Jahres neue Ideen verwirklic­hen.

Dabei hatten die beiden das Restaurant erst im Mai 2015 aufwendig renovieren lassen. Für das Frânz gab es jetzt noch mal ein umfassende­s Faceliftin­g. Die Beleuchtun­g ist neu, die Räume sind jetzt grau gestrichen, die Bänke geben dem Ganzen eine andere Raumauftei­lung. Doch das Konzept, ganztägig zu öffnen, bleibt – vom Frühstück über Mittagstis­ch, Kuchen am Nachmittag und natürlich Abendessen – auch wenn vergangene Woche, beim Soft-Opening nur abends Betrieb war. Morgen ist die offizielle Eröffnung. Die Speisekart­e, die noch nicht endgültig ist und auch regelmäßig wechseln soll, trägt eindeutig Robert Hülsmanns Handschrif­t. Was das Frânz mit Hülsmanns Brasserie gemeinsam hat: Es gibt keine Reservieru­ngen – auch nicht bei der Eröffnung.

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Kent Steinbach (von links), René Lindemann, Robert Hülsmann und Dennis Lieske setzen auf bodenständ­ige französisc­he Küche.

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