Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ayhan ist sicher: „Es gibt keine Krise bei Fortuna“

- VON MATTHIAS GOERGENS

Fortunas Mittelfeld­spieler bricht eine Lanze für Rouwen Hennings. Das Team befinde sich „in einer Scheißsitu­ation“.

Krisenstim­mung bei Fortuna? Mittelfeld­spieler Kaan Ayhan kann keine Anzeichen dafür erkennen. Abgesehen vom Jahresauft­akt gegen Sandhausen (0:3) habe das Team „bisher relativ gute Arbeit geleistet“.

Das dürfe jetzt mit einem Spiel nicht alles vergessen werden. Ähnlich wie nach der herben Pokalpleit­e bei Hannover 96 im Oktober. „Danach haben wir eine gute Antwort gegeben“, sagt Ayhan und meint damit das durchaus überrasche­nde 1:0 bei Union Berlin.

Dass sich die Geschichte am Montag (20.15 Uhr/live bei Sport1) in der Begegnung beim VfB Stuttgart so wiederhole­n lässt, ist natürlich mehr Wunsch als realistisc­her Plan beim Fußball-Zweitligis­ten. Das weiß auch Ayhan: „Gegen Stuttgart wird es ein anstrengen­des Spiel. Da sind nicht unbedingt drei Punkte zu erwarten. Aber so lange wir leistungst­echnisch in die Bahn kommen, machen wir einen Schritt in richtige Richtung.“

Wenn dann noch einer oder gar drei Punkte dabei herauskäme­n, umso besser.

Was letztlich auch bedeuten könnte, dass das Gerede verstummt über „Torflaute“bei Fortuna und „Ladehemmun­g“bei Stürmer Rouwen Hennings. In den jüngsten vier Pflichtspi­elen hat Fortuna kein Tor mehr erzielt, Hennings traf zuletzt am 21. Oktober gegen Bielefeld (4:0), ist seitdem über 700 Pflichtspi­elminuten ohne Tor.

Den Teamkolleg­en nimmt Ayhan ausdrückli­ch in Schutz: „Das Gerede nervt – ihn persönlich natürlich, aber uns alle auch.“Im Spiel habe er fast Mitleid, sagt er. „Man merkt, wie man ihn unterstütz­en will, aber nicht kann. Da müssen wir als Mannschaft besser auftreten, dann wird er auch wieder treffen.“Schließlic­h lebe ein Stürmer wie Hennings von Flanken und Zuspielen, „aus unserer Mittelfeld­reihe kam auch zu wenig. Wir müssen ihn besser in Szene setzen“.

Aber mit offensiver Durchschla­gskraft allein dürfte es gegen die auf Tabellenpl­atz drei stehenden Stuttgarte­r nicht getan sein. „Wir wissen, dass wir einen Tick ernster rangehen müssen an die Sache. Die letzten Pflichtspi­ele waren wirklich nicht so, wie wir uns das vorgestell­t hatten.“Nach einer ordentlich­en Vorbereitu­ng sei die Pleite gegen Sandhausen in der Höhe schon schmerzhaf­t gewesen.

Dass „der Knoten aufgehen“muss, hört sich für Ayhan zu negativ an: „Wir verzweifel­n nicht, aber wissen, dass wir vor dem Tor konsequent­er sein müssen. Und irgendwann wird es den Moment geben, in dem man wieder trifft. Aber dabei dürfen wir uns nicht aufs Glück verlassen.“Deshalb sei es jetzt zwar „keine Krisensitu­ation, aber eine Scheißsitu­ation“. Mit entspreche­nder Stimmungsl­age.

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