Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ayhan ist sicher: „Es gibt keine Krise bei Fortuna“
Fortunas Mittelfeldspieler bricht eine Lanze für Rouwen Hennings. Das Team befinde sich „in einer Scheißsituation“.
Krisenstimmung bei Fortuna? Mittelfeldspieler Kaan Ayhan kann keine Anzeichen dafür erkennen. Abgesehen vom Jahresauftakt gegen Sandhausen (0:3) habe das Team „bisher relativ gute Arbeit geleistet“.
Das dürfe jetzt mit einem Spiel nicht alles vergessen werden. Ähnlich wie nach der herben Pokalpleite bei Hannover 96 im Oktober. „Danach haben wir eine gute Antwort gegeben“, sagt Ayhan und meint damit das durchaus überraschende 1:0 bei Union Berlin.
Dass sich die Geschichte am Montag (20.15 Uhr/live bei Sport1) in der Begegnung beim VfB Stuttgart so wiederholen lässt, ist natürlich mehr Wunsch als realistischer Plan beim Fußball-Zweitligisten. Das weiß auch Ayhan: „Gegen Stuttgart wird es ein anstrengendes Spiel. Da sind nicht unbedingt drei Punkte zu erwarten. Aber so lange wir leistungstechnisch in die Bahn kommen, machen wir einen Schritt in richtige Richtung.“
Wenn dann noch einer oder gar drei Punkte dabei herauskämen, umso besser.
Was letztlich auch bedeuten könnte, dass das Gerede verstummt über „Torflaute“bei Fortuna und „Ladehemmung“bei Stürmer Rouwen Hennings. In den jüngsten vier Pflichtspielen hat Fortuna kein Tor mehr erzielt, Hennings traf zuletzt am 21. Oktober gegen Bielefeld (4:0), ist seitdem über 700 Pflichtspielminuten ohne Tor.
Den Teamkollegen nimmt Ayhan ausdrücklich in Schutz: „Das Gerede nervt – ihn persönlich natürlich, aber uns alle auch.“Im Spiel habe er fast Mitleid, sagt er. „Man merkt, wie man ihn unterstützen will, aber nicht kann. Da müssen wir als Mannschaft besser auftreten, dann wird er auch wieder treffen.“Schließlich lebe ein Stürmer wie Hennings von Flanken und Zuspielen, „aus unserer Mittelfeldreihe kam auch zu wenig. Wir müssen ihn besser in Szene setzen“.
Aber mit offensiver Durchschlagskraft allein dürfte es gegen die auf Tabellenplatz drei stehenden Stuttgarter nicht getan sein. „Wir wissen, dass wir einen Tick ernster rangehen müssen an die Sache. Die letzten Pflichtspiele waren wirklich nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.“Nach einer ordentlichen Vorbereitung sei die Pleite gegen Sandhausen in der Höhe schon schmerzhaft gewesen.
Dass „der Knoten aufgehen“muss, hört sich für Ayhan zu negativ an: „Wir verzweifeln nicht, aber wissen, dass wir vor dem Tor konsequenter sein müssen. Und irgendwann wird es den Moment geben, in dem man wieder trifft. Aber dabei dürfen wir uns nicht aufs Glück verlassen.“Deshalb sei es jetzt zwar „keine Krisensituation, aber eine Scheißsituation“. Mit entsprechender Stimmungslage.