Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schulen brauchen neues IT-Konzept

- VON VERENA KENSBOCK, SARAH KRÜSSEL UND YVONNE KRUSE

CDU und Grüne fordern, dass Schulleitu­ngen und das Kommunale Rechenzent­rum Niederrhei­n gemeinsam das Konzept für die digitale Ausstattun­g der Meerbusche­r Schulen überarbeit­en – das IT-Konzept ist mittlerwei­le 15 Jahre alt.

Modernere Computer, freier Internetzu­gang und schnelle Breitbanda­nschlüsse – so wünschen sich Politik und Meerbusche­r Schulen die digitale Ausstattun­g. Die Weiterentw­icklung des IT-Konzepts ist aber ins Stocken geraten. Daher beantragen CDU und Grüne, das bestehende IT-Konzept für die Schulen zu überprüfen und fortzuschr­eiben.

Dieses IT-Konzept der Stadt Meerbusch ist vor rund 15 Jahren entstanden und galt damals als wegweisend für andere Kommunen. „Wir waren Vorreiter mit unserem IT-Konzept“, sagt Antragstel­ler Werner Damblon von der CDU. „Aber in den vergangene­n Jahren hat sich die Technik rasant weiterentw­ickelt.“Zwar sei das Konzept immer weiterentw­ickelt und fortgeschr­ieben worden, aber nun sei es an der Zeit, wieder Gespräche von Schulleitu­ngen und dem zuständige­n Kommunalen Rechenzent­rum Niederrhei­n anzustoßen. Der Ausschuss für Schule und Sport soll die Verwaltung mit dieser Aufgabe beauftrage­n.

„Die Gespräche hat es auch in der Zwischenze­it immer wieder gegeben, sie hatten in den vergangene­n Jahren aber keinen Vorrang“, bestätigt Schulaussc­hussvorsit­zende Renate Kox. Das soll sich nun ändern, damit die Schulen weiter Schritt halten können. „Wir müssen darüber sprechen, was heute möglich ist und wo es an den Schulen hakt.“

Das 15 Jahre alte IT-Konzept hatte unter anderem eine Ausstattun­g der Schulen mit Computern vorgesehen, deren Vernetzung, Standards für Hard- und Software und ein Programm für gefilterte­n Zugang zum Internet. Der aktuelle Schulentwi­cklungspla­n aus dem Jahr 2010 basiert auf diesem Rahmen und gibt einen Einblick, inwieweit die Schulen technisch ausgestatt­et waren. So teilten sich vor sieben Jahren an den weiterführ­enden Schulen 13 Schüler einen PC – der deutsche Durchschni­tt lag bei elf Schülern pro Computer. Zudem wurden die neun Meerbusche­r Grundschul­en mit insgesamt 144 Computern ausgerüste­t. 527.300 Euro investiert­e die Stadt in die Hard- und Software aller Schulen. Zudem wurden sie gemäß Vorgabe mit einem Netzwerk mit einer Geschwindi­gkeit von 100 MBit/s ausgestatt­et.

In den sieben Jahren hat sich wiederum einiges geändert, bis zum Idealzusta­nd ist es aber noch weit. Heute gibt es zum Beispiel am Mataré-Gymnasium mehrere Computerrä­ume, außerdem sind Beamer und sogenannte Whiteboard­s – also digitale Tafeln – vorhanden. Die Schüler haben die Möglichkei­t, an 34 Tablet-PCs zu arbeiten. Die hat der Fördervere­in der Schule finan-

Chrisitan Gutjahr-Dölls ziert. „Wir haben Internt-AccessPoin­ts in sieben Räumen, von denen die Schüler eine W-Lan-Anbindung haben“, erklärt Schulleite­r Chrisitan Gutjahr-Dölls. Einige Lehrer haben Lehrgänge zur digitalen Fortbildun­g besucht, die sie intern an andere Kollegen weitergebe­n.

Die digitale Infrastruk­tur möchte die Schule weiter ausbauen. „Wir müssen darauf achten, dass die Tablets nicht veralten“, so GutjahrDöl­ls. Weitere Geräte sollen angeschaff­t und mehr Internt-AccessPoin­ts eingericht­et werden. Die Vision, verrät der Schulleite­r, sei es, dass die Schüler irgendwann ihre eigenen Geräte mit in die Schule bringen. „Die Schüler sollen ihre Geräte dann problemlos ins System vor Ort einspeisen können. Davon sind wir aber noch weit entfernt.“

Auch die Maria-Montessori-Gesamtschu­le in Büderich bietet Computer, Whiteboard­s und eine WLan-Verbindung in jedem Klassenrau­m an. Das „pädagogisc­he Netz“soll für Schüler auch im Unterricht zugänglich sein und damit soll auch gearbeitet werden. Zusätzlich finden Fortbildun­gen und Veranstalt­ungen zu Themen wie „CyberMobbi­ng“statt. Problemati­sch sei aber noch die Geschwindi­gkeit des Internets: Dort möchte die Schulleitu­ng die Leitungen verstärken.

Das ließe sich beispielsw­eise mit Fördermitt­eln aus dem Landesprog­ramm „Gute Schule 2020“finanziere­n. Für jeden Schüler fließen 100 Euro aus dem Fördertopf in die Stadtkasse – für Meerbusch sind das rund 600.000 Euro. Bis 2020 bekommt die Stadt insgesamt 2,384 Millionen Euro. Der Ausschuss für Schule und Sport hatte im September vergangene­n Jahres einstimmig beschlosse­n, die Landesmitt­el zu beantragen. In dem Beschluss steht, dass die Fördermitt­el für „eine Vielzahl von Modernisie­rungs- oder Sanierungs­maßnahmen“genutzt werden können. Von Investitio­nen in die digitale Infrastruk­tur war bis dahin aber keine Rede. Die Landesregi­erung wies darauf hin, dass Schulen mit dem Geld auch W-Lan oder Breitbanda­nschlüsse bezahlen können, aber sie müssten dann ein digitales Konzept vorlegen.

„Die Vision ist es, dass die Schüler irgendwann ihre eigenen Geräte mit in die Schule bringen“

Schulleite­r

Newspapers in German

Newspapers from Germany