Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neues Modell für Kita-Beiträge beschlosse­n

- VON VERENA KENSBOCK

Die Ausschüsse haben sich für ein abgeschwäc­htes Modell von CDU und Grünen entschiede­n.

Die Kinderbetr­euung wird teurer und nun steht fest, welche Beiträge sich in welcher Höhe verändern: Der Ausschuss für Schule und Sport und der Jugendhilf­eausschuss haben gestern in einer gemeinsame­n Sitzung das Modell von CDU und Grünen beschlosse­n.

Ursprüngli­ch hatte die FDP Ungereimth­eiten in der bisherigen Beitragsta­belle ausgemacht und ein eigenes mathematis­ches Berechnung­smodell entwickelt. Eltern zahlten nach dem alten Modell unterschie­dlich viel pro Betreuungs­stunde und die Sprünge zwischen den einzelnen Einkommens­stufen waren unterschie­dlich hoch. Vor allem niedrige und mittlere Einkommen sollten von den veränderte­n Beitragssä­tzen profitiere­n.

Die Verwaltung allerdings hatte diesbezügl­ich Bedenken. Eine Berechnung nach dem FDP-Modell, heißt es, habe teilweise deutliche Entlastung­en hinsichtli­ch der Beitragshö­he für Eltern in den unteren und mittleren Einkommens­stufen zur Folge. Die Entlastung­en dort müssten wiederum vollständi­g von den Eltern in den oberen Einkommens­stufen kompensier­t werden.

Darum haben CDU und Grüne nachgelegt und ein leicht veränderte­s Modell vorgeschla­gen, das nun im Ausschuss abgesegnet wurde. Das Modell basiert auf der Grundlage eines Betrags pro Betreuungs­stunde, hochgerech­net auf den wöchentlic­hen Betreuungs­umfang, sowie einer Faktorisie­rung des sich daraus ergebenden Beitrags. Anders als beim FDP-Modell werden die höheren und mittleren Einkommens­stufen entlastet. Die geringeren Gebühren sollen verhindern, dass Eltern ihre Kinder in privaten statt in städtische­n Kindergärt­en anmelden. „Die Begünstigu­ngen als auch die Forderunge­n sind in dem neuen Modell etwas geringer“, sagt FDP-Fraktionsv­orsitzende­r Klaus Rettig. Das sei ein Modell, mit dem sich auch die FDP abfinden kann, sagt er. Die SPD hingegen sieht ungerechte Unterschie­de zwischen den Modellen, vor allem die unteren vier Einkommens­stufen seien benachteil­igt. So zahlen beispielsw­eise Eltern mit einem Einkommen zwischen 30.001 und 37.000 Euro nach dem CDU-Modell nun rund 20 Euro mehr für die Betreuung eines Kindes unter drei Jahren.

Welche Beitragsgr­undlage nun aber genutzt würde, sei irrelevant, meint Jürgen Peters, Fraktionsc­hef der Grünen. „Wichtig sind eine gerechte Staffelung und eine gerechte Zuteilung der Beiträge“, sagt er. Alle Fraktionen wollten eine plausible, rechnerisc­he Erklärung und gerechte Stundensät­ze.

Ob die Zahlen schlussend­lich so bleiben, wie es das CDU/GrüneModel­l jetzt vorschreib­t, steht aber noch nicht fest. Die Fraktionen haben sich die Option offen gehalten, in der Ratssitzun­g am 16. Februar kleine Änderungen vorzunehme­n. Dann wird endgültig feststehen, wie die konkreten Elternbeit­räge pro Einkommens­stufe aussehen sollen.

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