Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Leere Halle bei Flughafen-Anhörung

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Düsseldorf­er Airport-Erweiterun­g: Anwohner kritisiere­n Lärm-Gutachten.

DÜSSELDORF Nicht einmal jeder zehnte der 2500 Stühle war gestern in der Düsseldorf­er Messehalle 1 besetzt, als die Anhörung zur geplanten Kapazitäts­erweiterun­g des Flughafens begann. Dabei hatten sich zuvor 41.000 Bürger per Unterschri­ft dagegen ausgesproc­hen, dass es künftig rund 18 Prozent mehr Flüge am Düsseldorf­er Airport geben soll.

Flughafenc­hef Thomas Schnalke sagte, dass die höheren Kapazitäte­n der Allgemeinh­eit und der Wirtschaft in NRW nützen würden. Diese Argumentat­ion ist nötig, weil das NRW-Verkehrsmi­nisterium bei der Entscheidu­ng über das Vorhaben vorrangig abwägen muss, ob mehr Fluglärm akzeptabel ist, um der Gesellscha­ft als Ganzem zu nützen.

Insgesamt zählte die Bezirksreg­ierung rund 210 Gäste bei der Anhörung. Zieht man davon 20 Journalist­en sowie 55 Vertreter von Kommunen und anderen staatliche­n Organisati­onen ab, bleiben nur 135 „normale“Bürger und Vertreter von Bürgerinit­iativen als Gäste. Dazu zählen auch Gutachter der Bürgerinit­iativen. Auf dem Podium saßen außerdem 20 Manager und Gutachter des Flughafens, um auf Kritik einzugehen.

Christoph Lange, Sprecher der Bürgerinit­iativen gegen Fluglärm, deutete mögliche Kompromiss­e an. So halte er es für sinnvoll, wenn der Airport die beantragte höhere Flexibilit­ät beim Rauf- und Runterfahr­en seiner Kapazitäte­n erhalte, damit er Verspätung­en abbauen könne. Dass der Airport die Zahl der Flüge erhöhen will, lehnte er aber scharf ab.

Werner Kindsmülle­r von der Initiative Kaarster gegen Fluglärm kritisiert­e, dass Düsseldorf auf Kosten kleinerer Flughäfen wächst. Der Verkehr müsse verteilt werden.

Auf Kritik stieß, dass das NRWVerkehr­sministeri­um keinen Vertreter zu der von der Bezirksreg­ierung Düsseldorf organisier­ten Anhörung geschickt hatte. „Wenn das Ministeriu­m am Ende sowieso entscheide­t, sollte es die Diskussion auch verfolgen, statt nur die Unterlagen und Protokolle zu lesen“, sagte unserer Redaktion Helmar Pless, stellvertr­etender Sprecher der Bundesvere­inigung gegen Fluglärm.

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FOTO: DPA Ferdinand Tiggemann, ehemaliger Geschäftsf­ührer des Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb­s, auf dem Weg zur Sitzung des Parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­sses im Landtag 2014.

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