Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fortuna auf der Suche nach Ordnung
Nach den schwachen Defensivleistungen gegen Sandhausen und Stuttgart wirkte der Zweitligist beim 1:1 gegen Lautern wieder kompakter. Die Mannschaft muss aber noch stabiler werden, wenn sie in die Erfolgsspur zurückkehren will.
Friedhelm Funkel atmete erst einmal ganz tief durch. „Ich bin hochzufrieden mit der leidenschaftlichen Leistung, die die Mannschaft gegen Kaiserslautern über 90 Minuten abgeliefert hat“, sagte Fortunas Trainer. „Das war toll, das war klasse, da war nichts von Krise oder Verunsicherung zu spüren.“Seine Wortwahl war dabei absolut bewusst: „Krise“und „Verunsicherung“waren neben „Torflaute“genau jene Stichworte, mit denen sich Funkel und seine Schützlinge in der öffentlichen Diskussion vor dem Lautern-Spiel immer wieder auseinandersetzen mussten.
Die Torflaute erledigte Rückkehrer Marcel Sobottka mit seinem eiskalten Abschluss zum 1:1-Endstand nach bitteren 531 Minuten, die beiden übrigen Schlagworte schob der Zweitligist mit seiner engagierten und über weite Strecken sehenswerten Leistung erst einmal beiseite – vollends zu den Akten legte er sie damit nicht. Dafür hätte es schon eines Sieges bedurft, beziehungsweise bedarf es dafür nun einer ähnlich guten Vorstellung beim nächsten Liga-Auftritt am Samstag (13 Uhr) bei Greuther Fürth.
Immerhin freilich sind wieder Ansätze vorhanden, dass Fortuna doch noch einmal in die Erfolgsspur zurückfinden könnte, in der sie bis tief in den Herbst hinein fuhr. Der Schlüssel dafür liegt in einem Begriff, den nahezu jedes Mitglied der Trainerzunft gern strapaziert: in der Kompaktheit. Funkel macht da mit seiner Analyse des Lautern-Spiels keine Ausnahme: „Endlich war bei uns die Kompaktheit wieder da. Wir haben in vielen Spielformen im Training, mit Videos und in Besprechungen immer wieder thematisiert, dass sie uns zuletzt ein wenig abhanden gekommen war. Jetzt haben die Jungs wieder kompakt gestanden, und auch taktische Fouls im richtigen Moment gehören dazu. Das haben wir gegen Lautern endlich wieder richtig gemacht.“
Funkel spielte dabei vor allem auf die Szene an, als Kevin Akpoguma einen Konter der Pfälzer mit einem Trikotzupfer frühzeitig unterband. Die Gelbe Karte, die er dafür kassierte, war vollauf berechtigt, schadete aber weit weniger als ein mögliches Gegentor (siehe Infobox).
Die Pleiten gegen Sandhausen (0:3) und Stuttgart (0:2) hatten gezeigt, dass Fortuna stärker unter dem Defensiv-Chaos litt, das nach der stabilen Hinrunde urplötzlich entstanden war, als an fehlender Torgefahr. Denn Hand aufs Herz: Von wenigen Ausnahmen abgese- hen brannten die Düsseldorfer auch zu Saisonbeginn nicht gerade ein Sturmfeuerwerk ab. Worauf sie sich verlassen konnten, war die Ordnung in der Abwehr und der strukturierte Spielaufbau nach Balleroberungen. Dies gelang mit der Innenverteidiger-Kombination Akpoguma/Kaan Ayhan schon wieder besser, doch wird Ayhan mittelfristig weiter vorn gebraucht. Robin Bormuths Comeback in der Abwehrzentrale könnte dieses Problem lösen.
Die 1:5-Niederlage beim Wuppertaler SV hat Spuren beim Fußball-Regionalligisten hinterlassen.