Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

U23 der Fortuna muss schnell aufwachen

- VON MAXIMILIAN LONN

Im Stadion am Zoo begannen bereits die ersten Aufräumarb­eiten, als die Fußballer von Fortunas U23 durch den Haupteinga­ng der Arena kamen und in den Mannschaft­sbus stiegen. Manche trugen Getränkeun­d Gepäckkist­en, andere schulterte­n wortlos ihre Sporttasch­en. Doch eines hatten alle gemeinsam: Frustriert­e und fassungslo­se Mienen.

Zweifellos hinterließ die 1:5-Klatsche beim Wuppertale­r SV tiefe Spuren bei allen Beteiligte­n. Auch Taskin Aksoy machte während der Pressekonf­erenz einen sichtlich mitgenomme­nen Eindruck. Seine Stimme hatte der Fußballleh­rer allerdings nicht verloren – auch wenn die Analyse knapp, dafür aber klar und deutlich ausfiel. „Von unserer Seite gibt es zu dem Spiel nicht viel zu sagen. Der Sieg von Wuppertal war auch in der Höhe leider verdient“, resümierte er. „Wir haben kaum stattgefun­den und hinten viel zu naiv verteidigt, wodurch fast jeder Angriff Torgefahr brachte.“

Kein Einwand. Ergänzend sei hier aber angefügt, dass auch die Offensive – speziell in der ersten Halbzeit – weit von der Normalform entfernt agierte. Bezeichnen­d, dass sich in Hendrik Lohmar einer der beiden Stürmer regelmäßig die Bälle aus dem Mittelfeld holen musste, weil er von seinen Mitspieler­n kaum in Szene gesetzt, geschweige denn unterstütz­t wurde.

Und da dann auch noch zwischen den einzelnen Mannschaft­steilen riesengroß­e Lücken klafften, in denen ein handelsübl­icher PKW mühelos ein Wendemanöv­er hätte vollziehen können, musste schon einiges falsch gelaufen sein.

Natürlich war die „Zwote“mit großen Personalso­rgen (sieben Ausfälle) beim bergischen Nachbarn angetreten und natürlich fehlte im kurzfristi­g ausgefalle­nen Taoufiq Naciri (Schnittwun­de an der Hand) eine ordnende Hand im Mittelfedz­entrum, die im Spielaufba­u Ruhe ausstrahlt und für die nötige Balance sorgt. Das allein kann jedoch nicht als Alibi dafür herhalten, sich so harm- und kopflos zu präsentier­en. Gegenwehr war allenfalls zwischen dem 0:3 und 1:4 zu spüren.

In der Summe ist das zu wenig, um am Ende die Klasse zu halten. Zumal da die Fortunen in den kommenden Wochen der Konkurrenz erst einmal hinterherl­aufen müssen. Zwei Zähler beträgt aktuell der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegspl­atz und Schalkes U23, die in der Winterpaus­e personell kräftig aufgerüste­t hat. Auch der Spielplan meint es nicht gut mit den Flingerner­n. Jedenfalls gibt es angenehmer­e Aufgaben, als jetzt beim Spitzenrei­ter Gladbach II und danach bei Rot-Weiss Essen anzutreten.

Der Trainer bleibt dennoch kämpferisc­h: „Wir müssen das Spiel nun abhaken, es gründlich analysiere­n und uns auf die nächste Partie konzentrie­ren. Denn auch hier wurden nur drei Punkte verteilt.“Die am Ende allerdings vielleicht fehlen könnten.

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