Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Meerbusch protestier­t – ein bisschen

- VON JULIA HAGENACKER

Beim ersten Erörterung­stermin zur Betriebser­weiterung am Düsseldorf­er Flughafen war auch eine Delegation der Verwaltung und des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“vor Ort. Um eine Entscheidu­ng ging es an diesem Vormittag nicht.

Mit ein paar mehr Meerbusche­rn, die sich beim ersten Erörterung­stermin zur Betriebser­weiterung am Düsseldorf­er Flughafen an diesem Montagvorm­ittag persönlich mit Argumenten und Transparen­ten gegen die Pläne des Airports stellen, hätte Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage schon gerechnet. Aber es ist Montag, kurz vor 10 Uhr. „Die meisten werden wohl arbeiten müssen“, sagt Christoph Lange, Vorsitzend­er des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“, bevor er mit einem dicken Aktenordne­r unterm Arm in Richtung Eingang der Messehalle 1 eilt. Der Fluglärmge­gner gibt sich erfolgssic­her. „Die Anwohner-Gutachten sind umfangreic­her, fundierter und deutlich glaubhafte­r als die Unterlagen des Flughafens“, sagt Lange. „Der Antrag des Flughafens muss deshalb abgelehnt werden – keine Frage.“

Um eine Entscheidu­ng geht es an diesem Vormittag aber noch nicht. Der Erörterung­stermin, für den die Bezirksreg­ierung als Organisato­rin 2500 Stühle und mehrere große Leinwände in die Messehalle geschafft hat, ist ein wesentlich­er Teil des Anhörungsv­erfahrens. Er wird wahrschein­lich mehrere Tage dauern. Das Ergebnis wird bei der Erarbeitun­g der abschließe­nden Entscheidu­ng des Landesbau- und Verkehrsmi­nisteriums berücksich­tigt. Teilnehmen dürfen alle Bürger, die eine Einwendung im Planfestst­el- lungsverfa­hren unterschri­eben haben und betroffene Anwohner. Rund 40.000 Einwendung­en sind eingereich­t worden, gekommen sind nicht viel mehr als 200 Teilnehmer. Um 10.15 Uhr stehen 192 Namen auf der Wortmeldel­iste. Heinrich Westerlage, Bereichsle­iter Rechtsbera­tung, Verfahrens­betreuung und Steuerungs­unterstütz­ung bei der Stadt Meerbusch, ist einer der ersten Redner. Auf 16 Seiten hat die Verwaltung Argumente gegen den Antrag aufgeliste­t. „Die Gegenargum­ente des Flughafens können diese nicht widerlegen“, sagt die Bürgermeis­terin. „Nachbesser­ungen oder neue Vorschläge zur Verbesseru­ng der Situation sind nicht enthalten. Der Flughafen weist alle Einwendung­en mit den Interessen von Airlines, Flugreisen­den und der Wirtschaft zurück, die Interessen der lärmgeplag­ten Bevölkerun­g werden ignoriert.“

Das würden auch Ursula Thomas, Veronika und Wilhelm Nordhausen so unterschre­iben. Sie gehören zu den Meerbusche­rn, die sich die Erörterung an diesem Vormittag persönlich anhören – weil sie sich persönlich belastet fühlen. „Wir sind alle nicht gegen den Flughafen, sondern dagegen, dass er ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Menschen, die in seinem Umfeld leben, weiter wachsen will“, sagt Wilhelm Nordhausen. „Irgendwann ist auch mal Schluss.“Seite A3

Rund 40.000 Einwendung­en sind ein

gereicht worden, gekommen sind rund

200 Teilnehmer

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