Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wehrhahn-Linie zieht neue Fahrgäste

- VON ARNE LIEB QUELLE: RHEINBAHN | FOTO: ENDERMANN | GRAFIK: ZÖRNER

Die Rheinbahn freut sich über einen deutlichen Zuwachs an Passagiere­n, vor allem auf den Strecken, die in den Untergrund verlegt wurden. Politik und Firmenspit­ze träumen von einem viel größeren Wachstum.

Die Rheinbahn freut sich für das Jahr 2016 über ein deutliches Plus an Fahrgästen – und macht dafür den Start der Wehrhahn-Linie und die damit verbundene Netzumstel­lung verantwort­lich. Das Unternehme­n zählte im Jahr 2016 rund 220 Millionen Fahrgäste und damit 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr, wie man auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. „Das ist ein schöner Erfolg“, sagt Unternehme­nssprecher Georg Schumacher. „Wir gehen davon aus, dass es eine Trendwende ist.“In den vergangene­n Jahren hatte die Rheinbahn mit einem deutlich geringeren Wachstum zu kämpfen, im Jahr 2015 hatte sie sogar Fahrgäste verloren.

Vor fast genau einem Jahr begann der Betrieb des neuen Tunnels unter der Innenstadt. Mit einher ging eine umfangreic­he Umstellung des ÖPNV-Netzes. Nun gibt das Unternehme­n erstmals Zahlen für das vergangene Jahr bekannt. Diese deuten darauf hin, dass die Investitio­n von rund 850 Millionen Euro einen spürbaren Nutzen gehabt hat.

Dem Unternehme­nssprecher zufolge zeigen Messungen, dass die Zahl der Fahrgäste auf den Zulauf– strecken zum Tunnel um fünf bis zehn Prozent gestiegen ist, etwa auf der Strecke vom Gerresheim­er SBahnhof bis zur Schlüterst­raße (U72) oder von Benrath bis Werstener Dorfstraße (U71). Auf dem Abbieger der U71 nach Düsseltal (Uhlandstra­ße-Heinrichst­raße) ist demnach sogar ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zur vorherigen Anbindung zu erkennen.

Der Wehrhahn-Tunnel sollte es ermögliche­n, dass die Bahnen nicht mehr im Dauerstau auf den Straßen der Innenstadt stecken bleiben. Die Fahrt zwischen den Tunnelende­n am Wehrhahn und am S-Bahnhof Bilk ist rund fünf Minuten schneller geworden, dazu weniger störungsan­fällig. Dazu kommt, dass in den Zügen der Rheinbahn im Stadtgebie­t im neuen Netz rund zehn Prozent zusätzlich­e Kapazität an Sitzplätze­n zur Verfügung stehen.

Die Rheinbahn ist allerdings trotzdem weit davon entfernt, die selbst gesetzten Ziele der AmpelKoope­ration aus SPD, Grünen und FDP und der neuen Unternehme­ns- spitze zu erfüllen. Die Ratsmehrhe­it will erreichen, dass deutlich mehr Düsseldorf­er und Pendler von auswärts auf Bus und Bahn umsteigen. Der neue Chef Michael Clausecker hat dafür das Ziel von zwei Prozent Wachstum pro Jahr ausgegeben – also weit mehr als 2016. Clausecker hat zu diesem Zweck eine Wachstumss­trategie vorgestell­t, die eine Vielzahl von Vorhaben enthält, von einer Verbesseru­ng der Sauberkeit in den Zügen bis hin zu einem neuen Metrobusne­tz. Die Politik ist bislang nicht vollends überzeugt – das Thema sorgt für Diskussion­en.

Klar ist aber bereits, dass die Stadtverwa­ltung und das kommunale Verkehrsun­ternehmen die Zulaufstre­cken zum Wehrhahn-Tunnel beschleuni­gen wollen. Die vier

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