Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kreis: Nur wenig Lkw-Verkehr in Lank

- VON JULIA HAGENACKER

Der Landrat hat mitgeteilt, der Kreis habe bei eigenen Kontrollen keine übergroße Belastung festgestel­lt. Meerbusche­r Politiker sind empört.

Schlechte Nachrichte­n für Lank: Im Kampf gegen den zunehmende­n Lkw-Verkehr vom und zum Krefelder Hafen kann die Stadt wohl nicht mit der Unterstütz­ung des Kreises rechnen. Darüber hat die Bürgermeis­terin jetzt auf Anfrage von SPDRatsher­r Georg Neuhaus den Stadtrat informiert. „Der Landrat hat uns schriftlic­h mitgeteilt, dass der Kreis bei eigenen Kontrollen in Lank nur wenig durchfahre­nde Lkw festgestel­lt hat“, berichtete Angelika Mielke-Westerlage. Unter den Politikern sorgte die Nachricht für große Empörung.

In den vergangene­n sechs Woche seien in Lank sogar deutlich mehr Lastwagen zu beobachten gewesen als in der Vergangenh­eit ohnehin schon üblich, sagte Neuhaus. Wie befürchtet ziehe die Eröffnung zweier neuer großer Logistikze­ntren im Hafen tatsächlic­h noch mehr Verkehr durch den Ort. Auch Gabi Pricken (CDU) bestätigte das und wollte wissen, zu welchen Zeiten der Kreis gemessen hat. Die Fest- stellung „wenig Verkehr“sei schlichtwe­g eine Unverschäm­theit, sagte sie. Jürgen Peters (Grüne) erinnerte an eine Anfrage an die Verwaltung, inwieweit es der Stadt möglich ist, das Problem selbst mit baulichen Maßnahmen in den Griff zu bekommen.

Tatsache ist: Eigentlich steht die Südanbindu­ng – also die verkehrlic­he Erschließu­ng des Krefelder Hafens durch das Naturschut­zgebiet Buersbach/Latumer Bruch von Uerdinger Straße zur Bismarckst­raße – nicht mehr im neuen Entwurf des Regionalpl­ans. Vertreter der Initiative­n aus dem Meerbusche­r Nor- den glauben aber, dass der Bau nur aufgeschob­en ist. Wenn die Südanbindu­ng kommt – möglicherw­eise aber nicht nur dann –, würde die Verkehrsbe­lastung vom und zum Hafen Krefeld von der A44 und der A57 durch die Stadtteile im Meerbusche­r Norden deutlich steigen, so die Befürchtun­g. Und die kommt nicht von ungefähr. Bereits heute, sagen die Lanker, werde im Ort viel zu häufig viel zu schnell gefahren – nicht nur von ortsfremde­n LkwFahrern, sondern auch von Verkehrste­ilnehmern, denen die Geschwindi­gkeits- und Durchfahrt­sregeln bekannt sein müssten.

„Das einzige, was wir tun können, ist, die Ortszufahr­ten so unattrakti­v wie möglich zu machen“, wird Michael Assenmache­r, Technische Beigeordne­ter im Rathaus, in diesem Zusammenha­ng nicht müde, zu betonen. Die Stadt selbst, sagt er, habe da allerdings kaum Möglichkei­ten. „Wir sammeln bereits Daten an der Robert-Bosch- und an der Claudiusst­raße, für Geschwindi­gkeitskont­rollen ist aber die Polizei, also der Kreis, zuständig. Wir kön- nen Tempo-30-Zonen einrichten und über Parkverbot­e nachdenken.“Technische Maßnahmen wie Fahrbahnve­rengungen, die Autound Lkw-Fahrer zum Langsamfah­ren zwingen, seien wegen des Busverkehr­s auf der Uerdinger Straße dagegen schwer umsetzbar. Also? „Wir müssen jetzt sehen, wie wir mit der Situation umgehen“, sagt die Bürgermeis­terin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany