Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Opel-Vorstand Tina Müller: PSA kann uns effiziente­r machen

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT UND FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Nachdem Tina Müller als Marketing-Chefin zu Opel gewechselt ist, stieg das Ansehen der Marke. Trotzdem will die Opel-Mutter General Motors (GM) die Tochter nach Frankreich verkaufen. Die Übernahmep­läne durch PSA Peugeot-Citroën haben auch Müller überrascht. Ihre Arbeit sieht sie durch die Unruhe der vergangene­n Tage jedoch nicht in Gefahr.

Dank neuer Technologi­en werde Opel wieder als Vorreiter bei innovative­n Ausstattun­gsmerkmale­n gesehen, sagte Müller unserer Redaktion: „Dieser Markenaufb­au wird konsequent fortgeführ­t.“Auch an den Planungen für dieses Jahr, in dem sieben neue Modelle auf den Markt kommen sollen, will sie festhalten: „Alle für dieses Jahr geplanten Kampagnen werden wie vorgesehen eingeführt.“Es sei die größte Modelloffe­nsive der Firmengesc­hichte.

Parallel dazu gehen allerdings die Gespräche von GM und PSA weiter. Und die gestalten sich offenbar teilweise schwierig, glaubt man dem „Spiegel“. Denn Patent-Fragen könnten zum Stolperste­in werden. Denn die Patente, auch jene des zukunftstr­ächtigen Elektroaut­os Ampera-e, gehören GM – und die wollen sie nur gegen Gebühr abgeben. Ausgeschlo­ssen sei aber, dass die Fahrzeuge nach Nordamerik­a, Russland oder China verkauft würden – also genau jene Märkte, die für PSA künftig interessan­t sein könnten.

Die Betriebsrä­te von Opel und dessen britischer Schwesterm­arke Vauxhall kündigten unterdesse­n gestern an, gemeinsam mit PSA-Kollegen für gute Bedingunge­n bei der geplanten Übernahme zu kämpfen. Der Betriebsra­t von Opel/Vauxhall werde auf die PSA-Arbeitnehm­ervertrete­r zugehen, so das Gremium.

Tina Müller sieht in der möglichen Übernahme eine Chance für Opel, die Effizienz zu verbessern. Opel und PSA hätten seit 2012 eine erfolgreic­he Partnersch­aft. „Mit dem neuen Crossland X, den wir auf dem Automobils­alon in Genf präsentier­en werden, haben wir gezeigt, dass wir hervorrage­nd zusammenar­beiten können“, sagt sie. Im Rahmen der Allianz würden regelmäßig Möglichkei­ten für weitere Kooperatio­nen und eine Ausweitung der Partnersch­aft geprüft. „Eine der möglichen Maßnahmen, um Profitabil­ität und Effizienz weiter zu verbessern, ist ein möglicher Kauf von Opel durch die PSA-Gruppe“, sagt Müller, die darauf hinweist: „Es gibt keine Garantie, dass eine Einigung erzielt wird.“

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FOTO: BAUER Tina Müller ist seit 2014 MarketingC­hefin bei Opel.

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