Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hunde-Kita mit Fußbodenhe­izung und Chauffeur

- VON ANKE KRONEMEYER

Zehn Jahre lang hat Bita Salz als Model gearbeitet, war auf den Laufstegen in der ganzen Welt unterwegs. Dann hat sie sich selbststän­dig gemacht: Erst mit einer Firma für Hundezubeh­ör, jetzt mit einer Tagesstätt­e für Hunde in Lank-Latum. Am Montag startet der offizielle Betrieb.

Sie spricht Englisch, Farsi, Französisc­h, Chinesisch, natürlich Deutsch – und offenbar die Sprache der Hunde. Denn diese Tiere haben sie schon immer begeistert. Schon lange ist sie Hundebesit­zerin, hat zurzeit sogar zwei eigene Tiere. Und ab Montag dann 60 Besucher-Hunde: Denn Bita Salz (35) hat eine „HuTa“– eine Hunde-Tagesstätt­e – gegründet und startet nächste Woche offiziell in den Betrieb. Geboren in Persien, aufgewachs­en in Düsseldorf­Holthausen, wurde sie schon mit 15 als Model entdeckt. Sie lief Modenschau­en für Dior und andere große Labels, war aber auch Fotomodel. Zehn Jahre lang war sie in allen europäisch­en Metropolen unterwegs und wusste: Irgendwann ist damit Schluss. Vor zehn Jahren entschied sie sich, Abschied vom Mode-Zirkus zu nehmen und sich selbststän­dig zu ma-

Bita Salz chen. Ihre Liebe zu Hunden – und die vergeblich­e Suche nach schickem Zubehör wie Leinen, Halsbänder­n oder Näpfen – waren der Auslöser.

Sie gründete ihre eigene Firma „Bellomania“, nahm ihre alten Kontakte zu Modefirmen und Fabriken auf und entwickelt­e eigene Kollektion­en. Markenzeic­hen ist ein besonderer Napf, bei dem Knochensym­bole als Halterung und Blickfang dienen. Mittlerwei­le wird dieser Napf in 2500 Geschäften verkauft – und mittlerwei­le produziert Bellomania auch Produkte für große externe Firmen zum Beispiel im Heimtierbe­darf. Bita Salz gibt zu: „Sieben Jahre waren sehr schwer, ich musste viel lernen.“Aber sie ist sich sicher: „Ohne meine Leidenscha­ft für das Design und die Hunde hätte ich es nicht geschafft.“

Vor knapp fünf Jahren zog sie mit dem Unternehme­n von Düsseldorf­Reisholz – es gibt bereits Dependance­n in der Schweiz und in Los Angeles – an die Robert-Bosch-Straße ins Gewerbegeb­iet von Lank-Latum, hatte dort zunächst nur Büro und Lager. Und viel Platz. So viel Platz, dass sie jetzt genau an dieser Stelle auf 1400 Quadratmet­ern ein „DogResort“aufgebaut hat. Eine Tagesstätt­e für Hunde – aber eine, in der es den Vierbeiner­n an nichts mangeln soll. Sie bekommen ihre Leckerlis („gefüttert wird zu Hause“) als Belohnung, werden trainiert, haben Auslauf, werden bei Bedarf physiother­apeutisch oder ärztlich behandelt. „Mir als Hundebesit­zerin hat so etwas all die Jahre gefehlt“, erklärt die Unternehme­rin. Sie hat einen Innen- und einen Außenberei­ch. Drinnen werden die HutaGäste bespaßt, können toben, werden bei Bedarf und auf Wunsch von Hundetrain­ern in Sachen Gehorsam oder Verträglic­hkeit mit anderen Tieren trainiert, können draußen im Sandkasten buddeln oder auf einem Parcours weiter trainiert werden. Wer seinen Hund nicht selber bringen kann, darf den ShuttleCha­uffeur-Service nutzen. Der kostet natürlich extra.

Ein ganz normaler Tag in der Hunde-Kita kostet für Mitglieder 13,95 Euro, für Nicht-Mitglieder 29,90 Euro. „Die meisten haben sich aber schon für eine Mitgliedsc­haft und damit für eine Flatrate entschiede­n“, erklärt Salz ihr Konzept ähnlich einem Fitness-Studio.

Zwei Jahre lang hat sie ihr Konzept entwickelt, hat Tierpflege­r und Tierärzte befragt und gemeinsam mit Hundetrain­ern ins Team geholt. Nur wenige Meter entfernt ist eine tierärztli­che Klinik – „wenn einem Hund mal was passiert, ist schnell Hilfe hier“, sagt Bita Salz. Sie bietet aber auch Kontakt zu einem Tierphysio­therapeute­n an, der nicht nur ein Unterwasse­rlaufband vorhält, sondern auch Blutegelth­erapie für die Hunde anbietet.

Jeder Mitglieds-Hund bekommt einen Transponde­r ans Halsband.

„Sieben Jahre waren sehr

schwer, ich musste viel

lernen“

Unternehme­rin

Kommt er ins Gebäude rein, erscheinen auf dem Monitor des Mitarbeite­rs sofort alle Daten des Tieres: Name, letzte Impfung, braucht er Medikament­e, verträgt er sich mit anderen Tieren, hat er vielleicht Allergien ...

60 Hunde dürfen gleichzeit­ig in der Tagesstätt­e in Lank-Latum betreut werden. Ein Dutzend Tiere kann sich jeweils auf einer der vier Flächen aufhalten – zwei drinnen, eine draußen, eine für die Ruhephase. Zehn Mitarbeite­r gehören mittlerwei­le zum Team, mit dabei ist auch Ali Salz, Bruder von Bita.

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FOTOS (2): BELLOMANIA Bita Salz hat auf viele Details in ihrer Hunde-Kita geachtet: Zum Beispiel hat jeder Hund ein eigenes Fach, in dem seine Mappe mit allen Informatio­nen über ihn steckt.
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