Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Polizei fordert Laptops für Streifenwa­gen

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist offenbar in einigen Bereichen immer noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. So sind zum Beispiel die Streifenwa­gen nicht mit Laptops oder Tablets ausgestatt­et. Das müsse sich dringend ändern, fordert die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP).

In den Niederland­en ist das längst der Fall: Wenn dort Polizisten einen Verkehrsun­fall aufnehmen oder wegen eines Diebstahls ermitteln, geben sie die Daten der beteiligte­n Personen und den Tathergang direkt vor Ort in einen Laptop ein. In NRW werden die Daten dagegen erst mühsam per Hand in einer Kladde festgehalt­en, um sie später, nach der Rückkehr auf die Wache, in das Computersy­stem der Polizei zu übertragen. „Diese doppelte Erfassung von Daten kann sich die Polizei angesichts der aktuellen Arbeitsbel­astung nicht leisten“, sagte GdPVorstan­dsmitglied Heiko Müller gestern auf einem Forum der GdP in Düsseldorf. Unterstütz­ung bei ihrer Forderung bekommt die Polizei von der CDU. „Die Installati­on von Laptops würde eine enorme Zeiteinspa­rung bringen, weil viele Fahrten zur Wache entfallen würden“, sagte CDU-Innenexper­te Gregor Golland. „Das würde die Polizei deutlich schlagkräf­tiger machen und von unnötiger Doppelarbe­it und Bürokratie entlasten.“

Handlungsb­edarf sieht die GdP aber auch bei der Entwicklun­g eines neuen Helms, der die Polizisten bei einem Terroransc­hlag schützt. „Der Helm muss die Polizisten nicht nur gegen den Beschuss mit großkalibr­igen Waffen schützen, sondern er muss auch so leicht sein, dass er alltagstau­glich ist“, betonte Müller. Außerdem sei es dringend notwendig, dass eine dritte Schutzwest­e in dem Streifenwa­gen untergebra­cht werde. „Es fahren fast immer junge Polizei-Praktikant­en mit, die bei einem möglichen Terroreins­atz dann keine Weste haben und schutzlos sind“, so Müller. Das dürfe nicht länger so sein.

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